Hausaufgabe

9
Jan
2006

Semsterarbeit 2005/2006

Die drei Farben der Seele:
Weiß wie Schnee ,
Rot wie Blut,
Schwarz wie Ebenholz !


von Klaus Schaefer



Danksagung:i>


Ich danke Bettina und Maral,
den beiden wichtigsten Frauen in meinem Leben
für Ihre Mithilfe, ohne die eine so realistische Darstellung
nicht möglich gewesen wäre...




- Vorwort -

Als uns vor etlichen Wochen die Themenstellung dieser Semesterarbeit genannt wurde, hatte ich relativ schnell eine konkrete Vorstellung, über was ich schreiben wollte und vor allem in welchem Stil. Nun, wo ich diese Arbeit fast vollendet habe und die Arbeit an der Geschichte abgeschlossen ist, muß ich mir eingestehen dass es mit der eigentlichen Idee nicht mehr viel gemein hat, und ich bin froh, dass ich in meinem Exposé nicht zu sehr ins Detail gegangen bin.
Sicher finde ich die erwähnten Grundpfeiler auch in diesem Werk wieder, denn der anfänglich Rote Faden ist der Selbe geblieben, dennoch war es eine Erfahrung zu sehen wie eine Geschichte beim Schreiben immer mehr an Eigendynamik gewann; wie die Charaktere eine eigene Persönlichkeit entwickelten die von mir als Autor nicht vorhergesehen wurde oder in diesem sinne geplant gewesen wäre.

Auch gebe ich zu das ich mich bewußt nicht an alle Richtlinien und Vorlagen zu dieser Semesterarbeit gehalten habe. So habe ich mich entschieden das Märchen in Spalten zu schreiben, daher habe ich auch eine größere Anzahl an Seiten als die meisten anderen, was wenn man es umrechnet allerdings auf das selbe hinaus kommen dürfte. Ferner musste ich davon absehen den vorgegebenen Zeilenabstand einzuhalten da ich sonst mit dem Problem konfrontiert gewesen wäre das ich nicht genug Platz gehabt hätte um meine Geschichte angemessen zu erzählen . Die Tatsache das sie schon nur ein Bruchteil von Dem ist was ich eigentlich erschaffen wollte, lassen ich hier einmal außen vor. Die Tatsache das es mir eine schlechtere Benotung einbringen könnet ist mir durchaus bewußt, letztlich stehe ich als Autor aber in Verpflichtung der Geschichte und habe dafür sorge zutrage das das künstlerische Gesamtwerk nicht geschmälert wird.

Wichtig in diesem Zusammenhang war mir vor allem diese Geschichte so Real wie möglich zu halten, was mir hoffentlich gelungen ist. So sind alle Charaktere zwar erdacht , die Handlungen, Geschehnisse und das was ihnen persönlich widerfährt aber Real und deutlich belegbar. Mir war es vor allem wichtig, das Personen die mit der Kernthematik der Geschichte vertraut sind, sei es nun aus eigener Betroffenheit (selbst oder im Familien- o. Freundeskreis) oder aus beruflichen Gründen, sich in dem Geschilderten Wiederfinden können oder zumindest dessen Echtheit, bzw. dessen realistische Schilderung bestätigen können.

Soweit es mich betrifft denke ich das mir dies gelungen ist , aber mögen Sie sich als Leser selbst ein Urteil bilden...


Klaus Schaefer , Köln den 9Jan. 2006



KAPITEL -I-

Die nackte Glühbirne an der Decke flackerte und hüllte den Raum in ein gespenstisches Licht. Die alten, teilweise vergilbten und mit Rissen durchzogenen Kacheln an den Wänden reflektierten das Licht so gut sie nur konnten, doch vermochten sie nicht mehr dem Raum die Wärme zu geben, die er noch vor einigen Wochen besessen hatte. In der linken Ecke stand ein einfaches stählernes Bettgestell mit einer leicht durchgelegenen Matratze. Neben dem Bett stand ein Nachtschränkchen, auf dem ein Strauß Sonnenblumen stand .
Seine Blüten schienen in diesem Raum schneller zu welken als sonst, und trugen so auf ihre Weise zum Charme des Raumes bei.
An der gegenüberliegenden Wand befand sich ein kleiner Tisch, auf dem liebevoll eine Obstschale plaziert worden war, und die üppigen Farbschattierungen des Obstes wirken geradezu surreal im dem sonst Ton in Ton gehaltenen Weiß-Beige des Raumes.
Links neben dem Tisch befand sich ein Spiegel an der Wand. An der rechten Wand war ein großes Fenster zu sehen. Seine Scheiben waren geöffnet und die von außen angebrachte Vergitterung stand weit ab.
Eine kalte Brise wehte in den Raum hinein, und das Mondlicht spiegelte sich im Schnee auf dem Fenstersims. Vor dem Fenster stand eine junge Frau mit hüftlangen schwarzen Haaren und schaute in die Nacht, während der Wind ihr dünnes Nachtgewand zum gemeinsamen Tanz aufzufordern schien.
Als sie einen leichten Schwindel verspürte, stütze sie sich am Fensterrahmen ab. Sie hatte erst vor ein paar Tagen geboren und war noch entsprechend schwach auf den Beinen. Seither war der Schwindel und der Druck in den Schläfen auch wieder stärker geworden.
Unweigerlich musste sie an ihre kleine Prinzessin denken und fragte sich, warum man sie ihr noch nicht gezeigt hatte. Die Hebamme hatte ihr gesagt, dass ihre Tochter wohlauf sei, und sobald es der Mutter gesundheitlich besser ginge, würde sie auch ihre Kleine in den Armen halten dürfen; doch irgendwie traute sie den Bediensteten nicht recht. Sie spürte geradezu, wie sie etwas vor ihr verbargen, doch hatte sie nicht die Kraft, dagegen anzugehen.
Auf einmal spürte sie etwas warmes an ihren Fingern, und als sie ihre Handfläche erblickte, sah sie, dass sie sich am Fensterrahmen verwundet hatte. Ein großer Splitter steckte in der Wunde und als sie ihn herauszog, fielen drei Tropfen Blut in den Schnee auf dem Fenstersims. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht während sie dachte „…so rot wie die Lippen meiner kleinen Prinzessin. Ihr Haar wird sicher so schwarz wie das meine sein. Sie wird das schönste Kind im ganzen Gemäuer, und wenn sie eines Tages im Innenhof spielt, werde ich hier am Fenster stehen und sie dabei beobachten...", und ihr Blick schweifte über den schneebehangenen Garten des Gemäuers.
Der Vollmond tauchte die Welt da draußen in ein silbernes Licht.
Als sie zum Himmel blickte, fesselte er ihren Geist mit seiner vollendeten Schönheit.Im Hof hörte sie die Feen um den Springbrunnen tänzeln.
Das Surren ihrer Flügelchen klang wie Musik durch die Nacht.
„Sie spielen ihre Melodie für meine kleine Prinzessin, auf das sie sicher ist in ihrem Schlaf", dachte die Frau und fasste sich abrupt an die Schläfe, da ein starker Schmerz selbige durchzog. Als sie nach einigen Sekunden die Augen wieder öffnete, war es ihr, als würde das Licht des Mondes sie auf die Stirn küssen.
Eine wohlige Wärme durchströmte ihren Körper und Geist und mit einem Lächeln auf den Lippen trat sie in die Nacht hinaus. Alle Furcht wich ihr von der Seele und der Wind umspielte sie mit seinen Händen als sie von den Armen der Nacht umschlungen wurde...



KAPITEL -II-

Es war ein sonniger Tag im Frühsommer.
Die Sonne schien und verbreitet ihre ersten warmen Strahlen, im Radio berichte eine Männerstimme gerade von einem Bombenattentat in einer Linienmaschine in Iowa, bei der alle 45 Passagiere ums Leben kamen.
Mr. Kalomiris stand in seiner Küche und spülte das Geschirr, während seine Tochter „Bea" im Garten ein Teekränzchen mit ihren imaginären Freunden und „Teddy" veranstaltete.
Unweigerlich musste Mr. Kalomiris lächeln, als er seine Tochter bei ihrem Spiel beobachte. Sie erinnerte ihn stark an seine verstorbene Frau Agatha, denn Sie hatte die gleichen schwarzen Haare, roten Lippen und diese zarte, marmorgleiche Haut wie ihre Mutter.
Bei dem Gedanken an seine verstorbene Frau wurde ihm schwer ums Herz und sein Lächeln wich aus dem Gesicht.Fast 3 Jahre war es nun her, dass Agatha sich in der Klinik aus dem Fenster gestürzt hatte, in der damals
„Bea" das Licht der Welt erblickt hatte, und er konnte immer noch nicht verstehen warum sie es getan hatte.
Sicher, sie war schon lange krank gewesen, eigentlich so lange er denken konnte. „Psychose" oder so ähnlich hatten die Ärzte es damals genannt.
Er hatte nie so recht verstanden, was es genau bedeutete, bis zu jenem Tag im Dezember .
An jenem Tag an dem er seine geliebte Frau verloren, gleichsam aber eine Tochter gewonnen hatte.Er machte sich teilweise noch heute Vorwürfe, sie im Stich gelassen zu haben, doch andererseits, wie hätte er ihr auch helfen können? Die Sorgen, dass seiner Tochter das gleiche widerfahren könnte wie ihrer Mutter schwebten ständig über ihm, wie das berühmte zweischneidige Schwert, denn normal erschien es ihm nicht, wie sie ihren eingebildeten Freunden da draußen Tee und Plätzchen reichte, mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, die ihn teilweise daran zweifeln ließ, das sie erst 3 Jahre alt war.
Ohnehin war seine Tochter für ihr Alter den anderen Kindern weit voraus, was sich darin äußerte, das sie keine Freunde in ihrem Alter hatte und auch im Kindergarten eher unter sich blieb.
Die Ärzte versicherten ihm zwar, dass es kein Grund zur Sorge gäbe, doch ein ungutes Gefühl schwang doch immer mit.Während er seine Tochter so beobachtete, fragte er sich wie „Bea" wohl auf Dana reagieren würde, die dieses Wochenende zu Besuch kam.
Er hatte sie vor sechs Monaten in der Selbsthilfegruppe für alleinerziehende Väter kennen gelernt und anfänglich gar nicht wahrgenommen. Sie arbeitete dort als therapeutische Assistentin und irgendwann, er konnte noch nicht einmal genau sagen wann, waren sie sich näher gekommen. Nun waren sie schon seit fast zwei Monaten zusammen und es erschien ihm nur richtig, dass es an der Zeit war für Bea, die neue Frau an seiner Seite kennen zu lernen.
Wer weiß, vielleicht würde sie Dana sogar als Mutter ansehen, und sie könnten wieder eine ganz normale Familie sein? Für Bea wäre es sicher auch gut, wieder eine Mutter zu haben, schließlich brauchte ein Kind doch beide Elternteile, oder nicht? Er beschloss, hinaus zu seiner Tochter zu gehen und ihr bei einer Tasse Tee zu erzählen, wer sie da dieses Wochenende besuchen käme....


KAPITEL -III-

Bea stand vor der Schule und wartet darauf das ihre Stiefmutter sie abholen würde. Es war noch kein Schulschluß und Bea war froh alleine zu sein, nicht den Blicken der anderen Kinder ausgesetzt zu sein.
Ein leichter Schwindel überkam sie und sie atmetet tief durch. Sie fragte sich, warum ihre Stiefmutter sie zu diesem Mann bringen wollte. Sie kannte ihn doch gar nicht, oder doch? War das wieder eine solche, hinter ihrem Rücken abgesprochene Angelegenheit?
Schon seit längerem hatte sie das Gefühl, dass die neue Frau ihres Vaters sie nicht mochte, dabei versuchte sie es ihr doch recht zu machen wo sie nur konnte. Ihre Freunde hatten sie vor ihr gewarnt, doch sie hatte ihnen gesagt das Ihre Stiefmutter eine Gute Frau sein müßte, sonst würde ihr Daddy sie ja nicht lieben. Aber seit Dana und ihr Vater vor drei Jahren geheiratet hatten und sie bei Ihnen wohnte, waren Beas Freunde immer seltener zu Besuch gekommen. Sie hielten es für ratsam, sich nicht so oft vor der „alten Königin" wie sie ihre Stiefmutter nannten zu zeigen und jedesmal blieben sie länger fort, doch was zurückblieb waren ein kleines Mädchen, ihre Zweifel und dieser Sporadisch auftretende Schmerz in ihren Schläfen.
Endlich fuhr der blaue Mustang ihrer Eltern vor, die Scheibe wurde herunter gekurbelt und ihre Stiefmutter rief ihr zu: „ Bea, Schatz! Steig ein wir haben es eilig!"
Bea öffnete die Tür setzte sich schweigend auf den Sitz und schnallte sich an während ihre „Mutter" ihr durchs Haar strich.„Entschuldige liebes, ich bin etwas spät dran, aber auf der Appington Road war schwerer Verkehr, musstest du lange Warten?"
„schon okay, fahren wir?", antwortete Bea ohne ihren Blick vom alten Knauf des Handschuhfaches zu heben. Nach einigen Zeit fragte sie tonlos:
„ Warum fahren wir da denn eigentlich hin?"
„ Aber Bea, Liebes , das hatten wir doch schon alles besprochen.
Dr. Förster ist einer der besten Ärzte die ich kenne, er kommt aus Europa, genau wie deine Mutter, weisst du, und er wird dir versuchen zu helfen deine Kopfschmerzen loszuwerden. Du hast doch immer noch diese Schmerzattacken oder?", und mit einem durchdringenden Blick musterte Dana ihre Stieftochter, welche immer noch apathisch auf den Knauf des Handschuhfaches starrte.



KAPITEL -IV-

Während der verbliebenen dreissig Minuten redeten beide kein Wort. Endlich hielten sie in einem der etwas betuchteren Stadtteile, der seine typischen gutbürgerlichen Charme auch über die nächsten Jahrzehnte nicht zu verlieren schien. Neben dem Eingang erblickte sie ein riesiges, blankpoliertes Messingschild, auf dem mit schwarzen, verschnörkelten Buchstaben geschrieben stand:

„ PROF. DR. M. FÖRSTERARZT FÜR PSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE "

Im Inneren war es sehr gemütlich und Bea fühlte sich schlagartig wohl. Die Räume waren in einem angenehmen milden Grün gestrichen, und an den Wänden hingen viele Zeichnungen und Bilder die allesamt Szenen aus Märchen rarzustellen schienen.
Die meisten zeigten Personen im Wald und kamen ihr nicht bekannt vor, doch auf dem einen oder anderen schien ihr ein vertrautes Szenario wiedergegeben zu sein.
Ein großes Wandgemälde gegenüber einer kleinen Sitzecke faszinierte sie am meisten. Es zeigte eine große Waldlichtung auf der viele verschiedene Märchenwesen zu sehen waren. In der Mitte stand ein strahlendes Einhorn auf einem Felsen und zu seinen Füßen und in den Bäumen tummelten sich zahlreiche Feen, Kobolde, Elben, Zwerge, Satyre und andere Wesen. Sie wirkten teilweise so lebensecht, dass Bea glaubte ihre Melodie, ihren Gesang und ihren Tanz hören zu können und ihr war als würde ihr die ein oder andere Stimme vertraut erschienen, genau wie das ein oder andere Gesicht auf dem Gemälde.
„Faszinierend, nicht war? Man möchte am liebsten mit ihnen mittanzen, oder?", eine ältere aber warm klingende Männerstimme riß Bea aus ihren Tagträumen und als sie aufschaute stand neben ihr ein älterer Mann in brauner Kordhose, grüner Strickjacke und grauen, zerzausten Haaren.
Er trug eine halbmondförmige Brille auf seiner großen Nase und seine blauen Augen blickten Freundlich zu Bea hinab.
„Du mußt Bea sein, richtig? Ich bin Dr. Förster, ein Freund deiner Mutter...", und er beugte sich etwas vor und zwinkerte ihr zu, „... aber du kannst mich Michael nennen wenn du magst. Das habe ich ohnehin lieber!"
„Gut", sagte Bea tonlos und folgte ihm in ein anderes Zimmer.Nach einer knappen Stunde öffnete sich wieder die Tür und Bea und Dr. Förster verließen gemeinsam das Zimmer. „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht Bea", sagte Dr. Förster, „ warte noch kurz hier, ich muß mich kurz mit deiner Mutter unterhalten" und er winkte Mrs. Kalomiris zu und die beiden Erwachsenen verschwanden im Arbeitszimmer.

„Bea ist ein sehr intelligentes und aufgewecktes Kind, Dana", begann Dr. Förster und deutete Mrs. Kalomiris Platz zu nehmen.
„ Ich verstehe deine Sorge und denke auch, dass Bea zu einem gewissen Grad an Depression leidet, aber ich bin mir nicht sicher, ob es tatsächlich so schlimm zu sein scheint wie du es vermutest. Vieles scheint auch auf einfach nur auf einer ausgeprägten Art von Phantasie zu beruhen!"
„Aber Professor, ich...", begann Mrs. Kalomiris ihren Einwurf, doch noch ehe sie ihren Satz weiter ausführen konnte fiel ihr Dr. Förster ins Wort.:
„ Dana. Wie lange kennen wir uns nun schon? 11 , 12 Jahre? Ich kann deine Sorge nachvollziehen, vor allem bei der Vorgeschichte der Mutter der Kleinen. Aber mal ganz ehrlich und unter uns gesagt...", und er setzte sich in den tiefen Ledersessel der hinter seine alten Eichenschreibtisch stand, kreuzte die Hände und schaute aus dem Fenster, „... Ich bin nicht deiner Meinung, dass die Depression von Bea so ausgeprägt ist, dass es eine Einweisung rechtfertigen würde. Deine Beurteilung liest sich für meinen Geschmack ein wenig zu sehr nach einem Fall aus dem Lehrbuch. In der Realität scheinen die Dinge doch meist etwas komplizierter, das solltest du doch am besten wissen, Dana."
„Ja sicher, aber ich hatte nur gedacht, dass es vielleicht...Naja, verstehen sie, Professor...." Es schaute sie mit seinen tiefblauen Augen durchdringend an, in diesem Augenblick fühlte sie sich wieder wie die kleine naive Studentin im Hörsaal.
„Nein! Ich bin mir ziemlich sicher das eine Einweisung nicht in Frage kommt, zumal Bea ohnehin erst 8 Jahre alt ist. Ich schlage vor das sie zweimal im Monat zu mir Kommt und wie schaue wieviel wirklich an der Sache dran ist. Und nun entschuldige mich meine liebe ich habe noch einen wichtigen Termin"
„Sicher Professor. Wenn sie es sagen , schließlich geht es darum das beste für Bea zu finden! Ich danke ihnen, dass sie sich die Zeit genommen haben".
Sie wünschte ihm noch einen schönen Tag und als sie das Zimmer verließ, sah sie Ihre Stieftochter ausdruckslos vor dem großen Wandgemälde stehen. Sie stöhnte kurz auf stellte sich neben das Kind und sagte:
„ Komme Bea wir sind fertig hier, wir wollen nach Hause fahren."

Wortlos fuhren die beiden die Strecke nach Hause und dort angekommen wartete Mrs. Kalomiris auf ihren Mann um mit Ihm die Ereignisse des Tages zu besprechen, während Bea in Ihrem Zimmer Verschwand,
Deutlich konnte Sie hören wie sich ihre Stieftochter mit verschiedenen Personen aufgeregt zu unterhalten schien, und sie hoffte nur das sie das Kind wenigstens zum Abendbrot dazu bewegen könnte das Zimmer zu verlassen...



KAPITEL -V-

Es war schon lange dunkel als Bea an diesem Abend nach hause kam. Sie Schlich durch den Vordergarten, leise n die Hintertür der Hauses um Ihren Eltern nicht zu begegnen. Nachdem sie Leise in die Küche gelangt war, schlich sie sich auch schon durch den Flur zur Treppe die in das obere Stockwerk Führte, wo ihr Zimmer lag. Der Streit, den Sie aus dem Wohnzimmer vernahm verriet ihr, dass ihre Eltern noch wach waren.
Und so setzte sie sich auf die Treppe, halb in den Schatten und lauschte...

„...Es kann nicht angehen das du so ignorant bist", hörte sie ihre Stiefmutter; die alte Königin, sagen. „... gerade du müßtest es doch erkennen, schließlich hast du das schon alles einmal miterlebt. Ich verstehe nicht wie..."
„Was gibt es da zu verstehen?" , schrie ihr Vater, „ Willst du sagen es ist meine Schuld, dass Bea so schlechte Noten schreibt? Ich bin den ganzen Tag bei der Arbeit und wenn ich Abends nach Hause komme sitzt sie doch meistens in Ihrem Zimmer! Willst sagen ich bin ein Schlechter Vater ? Ist es das?"
„Nein , natürlich nicht. Ich mein ja nur. Wann hast du dich das letzte mal mir ihr Unterhalten. Sie gefragt wie es ihr geht? Mit ihr Gesprochen?"
„Was soll das? Du weißt doch selber, dass sie mit niemandem redet!" und er fing an mit Griechischen Flüchen um sich zu schmeißen.

Die alte Königin klang nun sehr durchdringend und bestimmend, ohne sonderlich die Stimme zu erhebend: „ Weist du eigentlich das deine Tochter seit Wochen ihr Saroten nicht mehr nimmt? Die hier habe ich in Ihrem Schrank gefunden!", und sie hielt ihm ein Pillendöschen mit recht buntem Inhalt unter die Nase. „Und das sind nicht nur Aspirin, Nicolas! "
„JA und? Dann nimmt sie die Dinger halt nicht! Was soll das schon heißen? Vielleicht redet sie deswegen nicht mehr mit uns? Weil du sie die ganze zeit mit diesen Pillen Fütterst?"
„Nicolas, red doch kein Unsinn! Das ist eine ernste Sache, das kannst du nicht einfach so abtun!Wenn sie ihre Medikamente nicht nimmt kann das ernste folgen haben, frag Prof. Förster wenn du mir nicht glaubst!"
„Ach du und dein Professor! Ich hab euch doch zusammen getan!"
„...Nicolas! Was soll das deine Tochter ist psychisch krank, wie lange willst du deine Augen noch davor verschließen?"
„ICH WEISS NICHT WAS DU WILLST!", Schrie er sie an, „ ICH SAGE DIR , MEINE TOCHTER IST NICHT KRANK! Ist Das Klar!!! NICHT MEINE BEA! UND DAMIT ENDE DER DISKUSION!!! ", und mit einem Knall verließ er das Haus durch die Vordertür.

Stille Trat ein und Bea schaute ihrem Vater einige Minuten hinterher. Plötzlich überkam sie ein Gefühl des Unbehagens, so als würde sie selbst Beobachtet Werden und als sie den Kopf drehte sah sie das die alte Königin sie durchdringend Anstierte.
Sie stand im Türrahmen zum Wohnzimmer, die linke Hälfte ihrer Gestalt wurde im Schatten des Flures verschluckt, doch Bea konnte deutlich ihr Gesicht erkennen . Diese starren und alles durchdringenden Augen die sie anstierten. In der Rechten Hand hielt sie immer noch das Medikamentendöschen welches sie in Beas Zimmer gefunden hatte.
Bea versuchte, diesem Blick standzuhalten doch das Gefühl des Unbehagens wurde von Sekunde zu Sekunde immer stärker.
Schließlich konnte sie es nicht mehr ertragen, stand schweigend auf und setzte den Weg in Ihr Zimmer fort. Dort angekommen verschloß sie die Tür hinter sich, warf sich auf ihr Bett und starrte an die Decke. „Morgen werde ich Vater zuliebe wieder zur Schule gehen", dachte sie und malte sich aus, wie sie den Spionen ihrer Stiefmutter unbemerkt entkommen konnte um den Tag morgen erträglicher zu machen.Als sie endlich einschlief dämmerte es draußen schon und die ersten Vögel zwitscherten.


KAPITEL -VI-

Das Blut rauschte durch ihre Adern, so schnell, dass es in ihren Ohren widerhallte, und dabei klang wie das sanfte Wiegen des Meeres. Irgendwo ihn der Ferne vernahm sie ein wildes Gemurmel und Getönte und das Licht vor ihren Augen rauschte in hellen, gleichmäßigen Bewegungen vorbei. Vage nahm sie verschiedene Gesichter vor ihrem Auge war, die sie alle versuchten nacheinander anzureden , doch sie konnte ihre Sprache, ihre Laute nicht verstehen.
Das einzige, was sie im Kopf hörte waren die vertrauten Stimmen ihrer sieben Freunde, die behutsam flüsterten und ihr ein Lied zu singen schienen.
Die Ruhe kehrte ein als sie sich immer weiter zu entfernen schien…



.… der junge Stationsarzt Doktor Miller saß im Ruhezimmer der Notaufnahme. In der einen Hand ein Becher Kaffee in der anderen einige Krankenblätter und die Akte der jungen Frau die vor einigen Stunden eingeliefert worden war. Doktor Miller seufzte und schlug die Akte auf.
Er war jetzt schon das fünfte Jahr in Folge in der Notaufnahme , aber wenn ein so schönes und junges Mädchen mit tiefen Schnitten an den Handgelenken eingeliefert wurde nahm ihn das immer noch mit. „Handgelenksschnitte in suizidaler Absicht" hatten die Sanitäter ihm auf dem Weg zum O.P. zugerufen, als wenn er das nicht selber gesehen hätte, immerhin hatte er fast drei Stunden damit verbracht der Kleinen das Leben, und vor allem die Hände zu retten.
Ob sie es schaffen würde konnte man zu dem Zeitpunkt noch nicht sagen, dennoch wollte er genaueres wissen warum ein solches Mädchen sich so schwer verletzte, und so hatte er die Eltern gefragt ob sie eine Vermutung hätten.
Verblüfft hatte er die Mütter angeschaut als sie ihm die Vorgeschichte und den Namen des behandelnden Arztes erzählt hatte. Es war nur ein kurzer Anruf nötig gewesen um die Akte zur Einsicht anzufordern.
Er atmete tief ein, nahm einen Schluck von dem verkochten und nach Automaten schmeckendem Kaffee, der ihn nun seit mehr als 38 Stunden wach hielt und begann die Unterlagen durchzusehen: ________________________________________

08.03.1978 Epikrise für Frau Bea Kalomiris, geboren am 16.12.1959

Psychiatrische Vorgeschichte:
Frau Kalomiris kam im April 1971 in Begleitung ihrer Stiefmutter mit Bitte um stationäre Aufnahme zu einem Vorgespräch. In Übereinkunft mit der Patientin wird zunächst eine ambulante Therapie angestrebt.Die damals 11jährige Patientin schilderte Probleme, Anschluß an Gleichaltrige zu finden. Mit anderen Kindern könne sie nichts anfangen, sie fühle sich nicht verstanden und außen vor gelassen. Am liebsten sei sie ganz für sich allein, oder zusammen mit ihren 7 imaginären Freunden, die sie als ihre einzigen richtigen Freunde bezeichnet.
In der Familie fühle sie sich manchmal vom Vater, zu dem sie ein gutes Verhältnis angibt, allein gelassen, von seiner neuen Frau fühle sie sich abgelehnt.Seit ihrem 6. Lebensjahr leide sie außerdem an Anfällen von starken, stechenden Kopfschmerzen, die mit Schwindel einhergehen. Außerdem liege sie oft stundenlang wach im Bett und könne nicht einschlafen, weil ihr so viele Gedanken im Kopf herumgehen.

Fremdanamnestisch gibt die Stiefmutter an, die Tochter sei seit einer weile durch deutlich verschlechterte schulische Leistungen aufgefallen. Neuerdings fehle sie oft im Unterricht oder weigere sich, zur Schule zu gehen, ohne Gründe dafür angeben zu können.

Familienanamnese:
Die leibliche Mutter habe an einer chronifizierten halluzinatorischen Psychose gelitten und sich kurz nach der Geburt der Patientin suizidiert.


Biographische und soziale Anamnese:
Frau K. ist die einzige Tochter griechischer Einwanderer. Ihre leibliche Mutter hat sich kurz nach der Geburt der Tochter suizidiert. Als die Patientin 6 Jahre alt war, heiratete der Vater erneut. Der Vater ist voll-, die Mutter teilberufstätig.Verlauf:Bei der damals 11jährigen wurde eine depressive Störung diagnostiziert die medikamentös mit Saroten und mit Gesprächstherapie behandelt wurde.
Unter der Medikation war es möglich, zu der damals 11jährigen eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung aufzubauen, welche die Jugendliche 5 Jahre lang begleitet hat.
Im Laufe dieser Zeit entwickelte Bea sich weitgehend altersgerecht. Schulische und soziale Probleme konnten von der Patientin zufriedenstellend bearbeitet werden, ihre schulischen Leistungen haben sich verbessert, sie hat einen stabilen Freundeskreis aufbauen können.
Familiär fühlt sie sich relativ gut aufgehoben, auch wenn die Beziehung zur Stiefmutter weiterhin von leichtem Mißtrauen von Seiten der Patientin bestimmt ist.

Zusammenfassend läßt sich sagen, dass die heute 16jährige Patientin fähig ist, ihren Alltag altersgerecht zu bewältigen, und unter andauernder antidepressiver Medikation keiner weiteren regelmäßigen psychotherapeutischen Gespräche mehr bedarf.


Psychopathologischer Befund:
Die 16jährige Patientin ist modisch gekleidet und wirkt gepflegt. Sie ist wach und voll orientiert. Im Kontakt ist sie höflich und zurückhaltend. Antrieb normal, psychomotorisch ruhig. Konzentration und Aufmerksamkeit sind nicht reduziert. Die Stimmung ist situationsangepasst bei adäquater affektiver Schwingungsfähigkeit in beiden Skalenbereichen. Formalgedanklich klar, kein Anhalt für inhaltliche Denkstörungen. Keine selbst- oder fremdgefährdenden Aspekte.


Diagnose:
· Depressive Störung des Jugendalters
· V.a. Adoleszenzkrise


Medikation: Amitriptylin (z.B. Saroten) 50 mg ½ - 0 - ½
________________________________________

...er legte die Akte zur Seite und stand auf um ans Fenster zugehen. Während er an seinem Kaffee schlürfte und den Regentropfen an der Scheibe zusah, wie sie ihren Tanz vollzogen, sammelte er seine Gedanken. Er würde der Mutter zustimmen und einen Einweisung in die Geschlossene anordnen, vorausgesetzt die junge Frau würde die heutige Nacht überstehen.
Immerhin hätte sie ihr ganzes Leben noch vor sich, und wer weiss, vielleicht würde sie es sogar schaffen ihr Leben in den Griff zu bekommen?

Die Tür wurde aufgerissen und die Stimme der Nachtschwester riß ihn aus den Gedanken: „ Ach hier sind sie Doktor, wir bekommen zwei Notfälle herein, schwerer Motorradunfall, Polytrauma, sind in 2 Min hier.."
„Danke ich komme" , erwiderte er, während er versuchte seine Kittel vom verschütteten Kaffee zu säubern.
Der Alltag hatte ihn wieder eingeholt.


KAPITEL -VII-

Bea saß in einem alten Braunen Sessel im Gemeinschaftsraum.
Ihre Handgelenke schmerzten noch immer unter den Verbänden. Sie schaute sich um und fragte sich warum sie hier sei. Hatte ihre Stiefmutter gewonnen und sie von Ihrem Vater auf immer trennen können? Ihr Blick schweifte durch den Raum und über die andern Insassen .
Diese jämmerlichen Gestalten, die nur noch ein blasses Abbild ihrer Selbst boten und dieser Bedrückende Ort trieben sie in die Enge, Sie konnte es nicht mehr ertragen, sie mußte hier weg.Sie lief den Flur entlang in Richtung Garten. Der einzige Ort, an dem sie etwas wie Glück und Geborgenheit verspürte.
Genaugenommen war es eher ein großer Innenhof als ein richtiger Garten denn dieses Gebäude zu verlasen wurde ihr ja untersagt.

Als sie endlich im Freien stand und die Strahlen der Sonne auf der Haut spürte, fing sie sich an zu beruhigen, das Gefühl der Beklommenheit wich von ihr und mit jedem Atemzug den sie tat schien sie sich besser zu fühlen. Sie setzte sich auf ihre Lieblingsbank bei den Rhododendronbüschen , nahe des kleinen Brunnens.
Sie mochte diesen Garten, er hatte so ein romantisch verklärtes Äusseres, und vielleicht erinnerte er sie daher so stark an die Gemälde in der Praxis von Dr. Förster.
Wenn sie die Augen schloß, kam es ihr so vor als ob sie in mitten in einem dieser Bilder stünde und sich sicher und geborgen fühlte, ganz so wie damals, als sie das Bild mit dem Einhorn das allererste Mal gesehen hatte. Als sie die Augen wieder aufschlug und sich im Garten umschaute fiel ihr Blick auf ein paar Tauben, die an einem der oberen Fenstervergitterungen saßen.
Unweigerlich blieb ihr Blick dort haften , und sie spürte eine gewisse Anziehungskraft auf sie wirken, die weniger von den Tieren als viel mehr von dem dunklem Fenster auszugehen schien.
Plötzlich wurde dieser Bann von einem Lauten, scheppernden Geräusch unterbrochen und sie sah einen den alten farbigen Hausmeister in seinem Blauen Overall, wie er sie verlegen anschaute und versuchte, sein fallengelassenes Gartengerät wieder einzusammeln.
„Entschuldigen sie Miss, ich hatte nicht gesehen, dass sie hier sitzen! Es wird nicht wieder vorkommen!"
Sie lächelte ihn freundlich an. Irgendwie mochte sie diesen Mann.
Er war der einzige hier, der von Anfang an nett zu ihr gewesen war. Aber vor allem lag es auch daran, dass er nicht wie die anderen Tugendheuchler vorgab freundlich zu sein, sondern es wirklich im Herzen war.
„Das macht doch nichts", sagte sie und half ihm beim einsammeln seiner Gerätschaften. „wenn es sie nicht von der Arbeit abhält würde ich hier gerne noch etwas sitzen bleiben, wenn ich darf?"
„ Oh sicher, Miss, bleiben sie nur, ein alter Mann wie ich ist immer froh über etwas Gesellschaft, vor allem wenn es eine so schöne Frau ist wie sie."

Und zu sich selbst sprechend fügte er hinzu:" Ganz so wie die Mutter, wenn nicht sogar noch etwas schöner!" Und mit diesen Worten begann er die vereinzelten Blätter vom Kiesweg zu harken, während Bea sich wieder auf die Parkbank setzte und ihm dabei zuschaute....



.... ein Lächeln erfüllte der Raum als Bea und Sophie die Gruppentherapie verließen. Sie war nun schon fast 9 Monate in dieser Klinik und mittlerweile gab es immer mehr Tage wie diesen. Tage, an denen sie sich einfach nur gut fühlte und die dunklen Gedanken sie nicht heimsuchten.
Sicher, es gab auch noch genug Tage wo das anders war. Wo sie den Glanz und die Vielzahl an Farben des Lebens nicht erkennen konnte.
An solchen Tagen fühlte sie sich wie eine Gefangene in einem Verlies – doch heute war kein solcher Tag. Heute war alles gut.

Sie verabschiedete sich von Sophie und ging in Richtung Garten. Mittlerweile war es Sommer und der Innenhof zeigte sich in einem waren Blumenmeer aus Farben und Düften.
Sie setzte sich auf ihre Bank und ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie noch nicht zu spät war. Prince würde erst in einer Viertelstunde seiner Gartenarbeit nachgehen. Pünktlich um 14:30h, wie ein Uhrwerk, darauf konnte man sich verlassen.
Sie mochte den alten Hausmeister, und wenn sie darüber nachdachte, war es auch zum größten Teil ihrer Freundschaft zu verdanken, dass es ihr heute besser ging. Die offenen und ehrlichen Gespräche die sie miteinander führten taten ihr gut. In der Gegenwart von Prince hatte sie nicht das Gefühl sich verstellen zu müssen. Er akzeptierte sie so, wie sie war.

Durch ihn hatte sie auch gelernt die Dinge in diesem Gemäuer anders zu sehen, denn durch ihre täglichen Unterhaltungen erfuhr sie jedes Mal etwas mehr über das Personal oder andere Geschehnisse, die sich in diesem Hause ereigneten.
So hatte sie z. B. erfahren, dass die unfreundliche und herrische Oberschwester aus der Nachtschicht nicht rückwärts einparken konnte,
und Prince schon mehrmals die Spuren eines dieser Mißgeschicke beseitigen musste, aber auch, das ihre leibliche Mutter wohl in diesem Hause in Behandlung gewesen sei.
Anfangs hatte sie Prince alles aus der Nase ziehen müssen, da er der Meinung war, es stünde ihm nicht zu, ihr dies alles zu erzählen, doch nach und nach entlockte sie ihm all sein Wissen.
Damals gab es einen großen Aufstand, als sie die Ärzte darauf angesprochen hatte, und Prince hätte sicher eine Menge Ärger bekommen, wenn Bea nicht beiläufig erwähnt hätte, dass wohl ihre Stiefmutter bei einem ihrer Besuche Andeutungen in diese Richtung gemacht hätte.
Noch jetzt huschte ihr ein Lächeln über die Lippen, wenn sie an das Gesicht ihrer Stiefmutter dachte, als sie aus dem Gespräch mit der Klinkleitung wiederkam.

Sie schaute zu den vergitterten Fenstern im obersten Stock auf. Da oben sollte das Zimmer ihrer Mutter gewesen sein. Unweigerlich verspürte sie wieder dieses ziehen in der Brust, wie sie dieses Fenster in seinen Bann zog.
„Jagen wir wieder alte Geister, Miss?", hörte sie eine vertraute Stimme neben ihr sagen. „Sie sollten damit aufhören, Miss, das ist nun schon so viele Jahre her. Schauen sie was ich für die junge Miss gefunden habe", und er hielt ihr eine schöne Margerite unter die Nase.
„Ja, die ist wirklich schön. Vielen Dank!" , sagte sie und roch an er Blume.
„Keine Ursache, Miss", und mit einem Lied auf den Lippen begann er mit der Gartenarbeit, während Bea ihm dabei Gesellschaft leistete.


KAPITEL -VIII-

Bea stand nervös vor dem Sprechzimmer des Chefarztes und wartete.
Heute war es also nun tatsächlich soweit. Sie konnte es immer noch nicht recht glauben. An diesem Tag würde sie nun endlich nach fast 14 Monaten entlassen werden. Noch einmal gingen ihr die Ereignisse der letzten Monate durch den Kopf.
Im großen und ganzen hatte sie wirklich große Fortschritte gemacht. Sicher, der Schock, dass ihre Mutter auch hier stationär behandelt worden war und dass sie sich selbst umgebracht habe, hatte sie stark zurück geworfen.
Sie hatte einige Wochen gebraucht um aus diesem Loch wieder heraus zu finden, doch selbst dies war bei weitem nicht so dunkel und tief gewesen, wie jene in denen sie sich befunden hatte, bevor hier eingetroffen war.
Bea atmete tief ein und schaute auf die Türklinke vor ihr. Noch vor einigen Minuten hatte sie in diesem Raum ihr Abschlußgespräch mit dem Chef- und dem Stationsarzt geführt, nun sollte sie noch kurz draußen warten, da sich die Ärzte kurz mit ihren Eltern unterhalten wollten.
Unweigerlich mußte sie an die erste Begegnung mit Dr. Förster denken und ein Schmunzeln machte sich in ihrem Gesicht breit.
Es besaß schon eine gewisse Ironie, dass dies hier so endete, wie es damals begonnen hatte.
Die Tür öffnete sich und ihre Eltern traten hinaus. In den letzten Wochen waren sie öfter zu Besuch gekommen und Bea hatte es sogar geschafft, das Mißtrauen gegenüber ihrer Stiefmutter zu überwinden, ja man konnte sagen, dass sie sich tatsächlich etwas näher gekommen waren.
Doch heute, wo sie ihre Stiefmutter so neben ihrem Vater stehen sah, da war es das allererste Mal, daß sie dem mittlerweile älteren, von Sorgen gezeichneten Gesicht ihrer Stiefmutter wirkliche Wärme, Zuneigung und Freude erkannte. Sie schloß ihre Eltern in die Arme und nach einigen Minuten hörte sie Dana sagen: „Komm mein Kind, wir wollen nach Hause fahren!"
Sie lösten Ihre Umarmung, Vater nahm ihr Gepäck und alle gingen auf den Ausgang zu. Nach einigen Metern blieb Bea stehen, drehte sich zu ihren Eltern um und sagte: „Da ist noch etwas, was erledigen muß, ehe ich diesen Ort verlassen kann! Es wird nicht lange dauern...." und mit einem liebevollen Blick wandte sie sich von ihren Eltern ab und schritt auf das Treppenhaus zu, während ihr Vater ihr nachrief: „ wir werden dann hier auf dich warten!"

Ihr Weg führte sie in den letzen Stock des Westflügels.
Zielstrebig fand sie ihren Pfad der sie geradewegs zum alten Zimmer ihrer Mutter führte.
Da dieser Teil des Gebäudes schon lange nicht mehr für Patienten genutzt wurde, hatte man ihn als Stellplatz für all die Dinge benutzt, die in den letzten Jahrzehnten ihre Bedeutung verloren hatten, oder für die sonst keine Verwendung mehr gefunden wurde.
Es war muffig und staubig in den Gängen, und sie war froh als sie vor der richtigen Zimmertür stand.
Als sie diese öffnete stand sie in einem, mit wunderschönen , alten Jugendstilkacheln versehenden Raum. Alte Aktenschränke und kleine medizinische Gerätschaften, die hier Zuflucht gefunden hatten, konnten seine beeindruckende Wirkung zwar mindern, dennoch besaß dieser Raum noch genug von seinem alten Charme, um zu verzaubern.
Bea trat an das Fenster und öffnete es. Die Sicht in den Innenhof war berauschend und sie konnte deutlich ihre geliebte Steinbank neben dem Rhododendronbüschen nahe dem kleinen Brunnen ausmachen.Sie wandte sich noch einmal dem Zimmer zu und ließ ihren Blick langsam durch den Raum gleiten.
Hier also hatte ihre Mutter gelebt, in diese Raum, und hier war sie auch gestorben. Sie drehte sich zum Fenster, holte die trockengepresste Margerite hervor und legte sie auf den Fenstersims und ein leises „ich liebe dich, Mutter" kam ihr über die Lippen.
Als die Margerite vom Wind erfaßt wurde schaute Bea ihr noch einige Sekunden nach, dann wischte sie sich eine Träne aus dem Gesicht und ging, ohne sich umzudrehen, zurück zu ihren Eltern.
Gemeinsam trugen sie das Gepäck zum parkenden Auto am Fuße der Treppe.

Vor der Tür kehrte Prince den Hof, und während ihr Vater die Koffer im Kofferraum des alten Mustangs verstaute, verabschiedete Bea sich mit einer großen Umarmung von dem altem Mann.
Worte waren überflüssig, denn jeder wußte, was der andere sagen wollte. Nach einigen Minuten löste sie sich aus der Umarmung, steckte ihm unbemerkt einen Schlüsselbund zu und sagte leise. „Danke, mein alter Freund." Dann stieg sie ins Auto.

Als die Kalomiris mit ihrem Auto davon fuhren, schaute Bea durch die Rückscheibe, wie das Gebäude immer kleiner wurde.
Sie schaute so lange, bis sie Prince nicht mehr erkennen konnte, der vor der Eingangshalle stand, den Rechen in der einen, die Mütze in der anderen Hand, mit der er ihr hinterher winkte.
Eigentlich war es ein recht schönes Bild, dieses alte Gebäude mit dem ganzen Grün herum, und während sie dies dachte, drang immer deutlicher eine leise und liebliche Melodie an ihre Ohren.
Ganz so, als würden alle Feen und Waldgeister der Gegend ihr zum Abschied ein Ständchen bringen wollen.
Doch diesmal stammte diese Melodie nicht aus ihrem Kopf, sondern aus dem alten Radio im Mustang.

THE END



***************************************************************


Eigene Gedanken zum Text

Auch auf die Gefahr hin das ich den ein oder anderen Leser vor dem Kopfstoße, der Geschichte ihrerer Seele beraube oder sonst irgenteine Frefeltat begehe, so kann ich meiner narzistischen Natur nicht widerstehen und möchte hier folgendeGedanken anmerken...

Es erscheint mir als eine interessante Variante die Geschichte mit größeren Zeitsprüngen zu versehen, so das der Leser nur durch genaueres Studieren des jeweiligen Kapitel eine grobe Einschätzung des Alters von Bea gewinnt. Hierdurch denke ich wird das Augenmerk weniger auf die Persönlichkeit Der Tochter als vielmehr den Verlauf ihrer Krankheit gelenkt, welchen ich als eigentlichen Schwerpunkt des ganzen gewählt habe. Verstärkt wird das ganze noch durch die Tatsache das ich nur sporadisch etwas von Beas Persönlichkeit dem Leser zukommen lasse, vielmehr im nur Einblick in den gegenwärtigen Gefühlszustand Beas zugestehe.
Dadurch rückt die eigentliche Person der Tochter in den Hintergrund und ich sehe mich in der Lage die Krankheit als solches hervorzuheben. Da Bea sich somit als austauschbar erweist, versuche ich zu verdeutlichen da jeder Mensch von dem betroffen sein könnte was ihr widerfährt.

Die Tatsache das ihr Vater sich nicht in der Lage sieht der Krankheit seiner Verstorben Frau und der seine r Tochter zu stellen basiert auf dem bekannten Phänomen das in der Gesellschaft viele Leute sich sobald sie in Kontakt mit betroffenen wiederfinden , ähnlich verhalten. Selbst in den familiären und freundschaftlichen Strukturen betroffener läßt sich dies Phänomen immer wieder vorfinden und zeigt die Unfähigkeit der meisten Mitmenschen sich der Konfrontation zu stellen in dem sie diese Verleugnen.

Eine interessante Variante fand ich die Stiefmutter Beas , also die „alte König „ nur aus der Sicht der krankheitsbetroffenen Tochter als wirklich feindselig und böse darzustellen. Das Spiel mit dem Leser der sich unweigerlich Beas Meinung anschließt war mir ein besonderes Verlangen, auch wenn sich unter neutraler Begutachtung deutlich erkennen läßt das sie schon immer nur das „beste" Für ihre Stieftochter wollte. Die Tatsache das Bea dies erst wahrnehmen kann nachdem sie eine erfolgreiche Therapie durchlaufen hat, verdeutlicht die Problematik der verschobenen Wahrnehmung Betroffener Personen und entspricht durchaus der Realität.

Die Tatsache das die Sieben Zwerge nur ein Produkt Beas Psychose sind war eine interessante Möglichkeit den Bezug zwischen unserem realistischen Weltbild der Wahrnehmung und dem träumerischen Wahrnehmen von Kindern der Welt herzustellen. Die Flucht der Realität in die Phantasie, hier dargestellt durch die Wahrnehmung von Märchenfiguren, und der maßgebliche Verlust der eigenen Realität reizten mich besonders darzustellen.

Das Wortspiel mit dem Dr. Förster im direkten Vergleich zum Jäger der Orginaltextes stellte mich vor die größte Herausforderung. Ich wollte es unbedingt einbauen , gleichsam aber auch die Besonderheit des Namens Förster hervorheben, was mir schon einiges Kopfzerbrechen bereitet. Schließlich löste ich das Problem in dem ich die Geschichte in Amerika spielen lies , so konnte ich dem Arzt einen Europäischen Ursprung geben und gewann gleichsam die möglich keit mich dem Klischee der amerikanischen Gesellschaft zu bedienen, um die Engstirnigkeit und Scheuklappensicht des Vaters zu verstärken.

Dadurch das die Geschichte nun in Amerika spielte, bot es sich an den Prinzen , also den Retter Schneewitchens , ein völlig neues Gesicht zu und Bedeutung zu verpassen und so war der Entschluß in als farbigen Hausmeisters darzustellen schnell gefaßt. Dies bot die Möglichkeit ihm ein, von allen betroffenen unterschätztes, maß an Weisheit und Intelligenz zuzugestehen , welches nur von Bea erkannt wurde und ein Grundpfeiler ihrer Freundschaft wurde.

Einzig und allein von direkten Verweis auf dem Spiegel sah ich mich gezwungen abstand zu nehmen, da ich im eigentlichen Verlauf meiner Geschichte keine Sinnvolle Möglichkeit gesehen habe ihn begründet einzubauen. In sehr abstrakter Weise ist er im Spiel zwischen er Mutter und Bea wieder zu finden, da ich hier einen häufigen Augenkontakt verwendete , als verweis der Augen zum Spiegel der Seele.

Bewußte und maßgebende Änderung , bzw. hervorgehobener unterschied der Alten Fassung und meiner neuen besteht darin das zum Schluß des „Märchens" nicht wie im Original die Stiefmutter stirbt sondern nur das eigentliche Schneewittchen in dem Bea ihre Krankheit in den Griff bekommt. Somit stirbt auch indirekt die Stiefmutter da die psychotische Wahrnehmung ihrer Stiefmutter überwunden wird.


Klaus Schaefer, Köln Januar 2006


*********************************************************

Wort- und Sacherläuterungen


( Kapitel 1 ) Strauß Sonnenblumen:
Symbol Der Seele , der Gedanken und der Gefühle. Der verwelkte Strauß steht stellvertretend Für die Gefühlswelt der Frau

(Kapitel 1) Obstschale:
symbolisiert dir die Vollkommenheit im Zusammenhang mit der Deutung der „Sonnenblumen", gleichsam stellt sie durch ihre Farbgebung den Kontrast des Lebens dar.

(Kapitel 1) Blutstropfen im Schnee:
Wie im Originaltext der eigentlichen Deutung beibehalten , symbolisierten die Tropfen im Schnee einerseits die Vollkommenheit von Schneewittchen, anderseits kündigt sich hier der Tot der Mutter an . Dass eigene Blut wird vergossen um das leben zu schenken!

(Kapitel 1) Feen:
Ein Fabelwesen verwand mit den Kobolden. In Anderen Kulturen auch als Elfen oder Waldgeister bekannt oder fälschlicher Weise Betitelt. Feen gelten als Hüter der Natur und der Sage nach könne sie nur von Menschen reines Herzens oder Jungfräulichkeit gesehen werden. Hier Ausdruck für Stärke und Ausgeprägtheit ihrer Krankheit

(Kapitel 1) Mondes sie auf die Stirn küssen :
Alter Ausdruck für das empfangen des Kusses einer Muse, also eine Erleuchtung haben. An dieser Stelle fast sie den Entschluß sich das leben zu nehmen.

(Kapitel 2 ) Die Radiodurchsage :
Dient als Versteckte Zeitangabe und berichtet über folgendes Ereignis:
22.Mai 1962 : Iowa, USA. Eine Boeing 707der Continental Airlines explodierte in der Luft, nachdem ein Selbstmordattentäter eine Bombe gezündet hatte. Alle 45 Menschen an Bord starben. Die Ermittlungen dauern über einen Monat.

(Kapitel 2) Bea (lat.Beata):
Beata wie Beate, Bea, Beatrice, Beatrix = die Glückliche

(Kapitel 2) Agatha (griech. Agda):
Agatha wie Agathe, Aget, Gatty, Agda, Aggy = die Gute

(Kapitel 2 ) „---„ :
Medizinischer Fachbegriff für Krankheitsbeschreibung

(Kapitel 2 ) Dana (schwed. Danja):
Dana wie Dania, Danja, Nila = die Richterin

(Kapitel 3 ) blauer Mustang:
ist gleich zusetzen mit der Kutsche der Königin, gleichsam läßt er auch Rückschlüsse über den Sozialen Stand der Familie zu . Der Mustang war in den 70èr Jahren in Amerika einer der meistgekauften Wagen der unteren Mittelschicht. Die Farbe und die Assoziation zur Kutsche lassen heben hier die Wichtigkeit und die Hoffnung hervor die die Mutter mit dem Gang der Tochter zum Prof. Förster besitzt .

(Kapitel 3 ) das Handschuhfach:
symbolisiert in diesem Fall den zustand des Gefangenseins von Bea. Der Dunkle und abgetrennte Raum des Handschuhfaches steht gleichsam für ihren Gemütszustand und in dem Sieden Blick nicht von selbigem lassen kann gibt sie zu verstehen das sie sich in einem solchen Gefangen sieht.

(Kapitel 3 ) Dr. Förster:
Entsprechendes Wortspiel mit dem Wort „ Jäger" exotisch hervorgehoben durch die eigentliche Herkunft des Professors. Steht Sinnbildlich für die eigentliche Gestalt des Jägers im Originaltextes. Auch er rettet das Kind vor den Übertrieben Handlungen der Mutter in dem er es zu einer Therapie bei sich bewegt.

(Kapitel 4 ) grün gestrichene Wände und Gemälde:
Die Wandfarbe und die Gemälde symbolisieren den Wald des eigentlichen Märchens. Die märchenhaften Darstellungen auf den Bildern zeigt die Leichtigkeit des Verspielt seins und bildet somit die Trennlinie zwischen der Realität und der Gedankenwelt des Bewußtseins. Sie ermöglicht es Bea einen gewissen abstand zu ihren negativen Gefühlen gegenüber ihrer Stiefmutter zu gewinnen . In dem Sie den Wald durch streitet läßt sie den Alltag hinter sich.

( Kapitel 4 ) Einhorn , Kobolde, etc. :
Entsprechende Fabelwesen und Inhalt verschiedenster Märchengeschichten. Da sie hier in dem Großen Gemälde alle zusammen kommen soll zeigen das sie Letztlich doch aller nur der Phantasie entspringen oder zumindest einen gemeinsamen Nenner haben, nämlich den, das sie nur in eine Fabelwelt existentielle Berechtigung haben. Die Gr0ße Lichtung auf der das ganze dargestellt ist soll dem Betrachter des Praxis verdeutlichen das er den weg durch den „Wald" nun geschafft habe, den neben dem Bild befindet sich die Tür des Sprechzimmers des Arztes.

( Kapitel 4 ) Michael:
Der Name des Arztes und gleichsam einer der Namen der Erzengel des Christentums.

( Kapitel 4 ) Depression :
medizinische Krankheitsbezeichnung.

( Kapitel 5 ) Amitriptylin:
Amitriptylin ist ein trizklisches Antidepressivum (nach der chemischen Struktur, die ein Dreiringsystem enthält) und zählt als solches zu den Psychopharmaka.
Amitriptylin wird gegen alle Formen depressiver Erkrankungen eingesetzt, bevorzugt gegen solche, die überwiegend mit Angst und Unruhegefühlen einhergehen. Ein weiteres zugelassenes Anwendungsgebiet ist die unterstützende (adjuvante) Therapie bei chronischen Schmerzen. Die Analgetische Wirksamkeit von Amitriptylin ist durch Studien gut belegt.
Amitriptylin wird in geringerer Dosierung auch zur Behandlung von Migräne eingesetzt.

( Kapitel 6 ) Regentropfen an der Scheibe:
Sie symbolisieren sie Verstreut heit des Arztes in diesem Augenblick und stehen gleichsam für den unvorhersehbaren verlauf der Geschehnisse. Da jeder Tropfen für eine mögliche Variable steht und ich ihrem unvorhersehbaren „laufen „ an d der Fensterscheibe verdeutlichen sie die Unmöglichkeit Ereignisse klar vorherzusagen.
Ebenfalls zeigen sie die klare Trennung und das Unwissen des Arztes über den Wirklichen zustand von Bea , indem der regen für die Depression und damit verbundene Wahrnehmung steht und Die Fensterscheibe die Trennlinie des Ganzen bildet ist der Arzt nicht in der Lage den „ Regen „ wirklich zu spüren und zu begreifen!

( Kapitel 6 ) Polytrauma:
Als Polytrauma bezeichnet man in der Medizin eine Verletzung mehrerer Körperregionen oder Organe, wobei mindestens eine Verletzung oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist.
Unter den von der Medizin behandelten Verletzungen nimmt das Polytrauma aus mehreren Gründen eine Sonderstellung ein.
· schwer unfallverletzte Patienten sind rein psychologisch für Laien wie für professionelle Helfer eine besondere Herausforderung, weil sie z.B. blutüberströmt, entstellt, oder schwer deformiert sein können.
· Für Patienten mit Polytrauma besteht Lebensgefahr. Das behandelnde Team steht somit unter großer Verantwortung.
· Diese Lebensgefahr ist hochakut, damit besteht ein großer Zeitdruck für alle durchzuführenden Maßnahmen.
· Definitionsgemäß sind mehrere Körperregionen oder Organe betroffen. Der behandelnde Arzt muss also unterschiedlich schwerwiegende und dringliche Verletzungen gleichzeitig beurteilen und evtl. sofort die dringendsten Probleme behandeln.
Es handelt sich also um eine außerordentlich komplexe medizinische Fragestellung, die unter höchstem Zeitdruck, mit höchstem Risiko und unter großer psychologischer Belastung gelöst werden muss.

(Kapitel 7) Insassen:
Ursprünglich eine Bezeichnung für Gefangene eines Gefängnisses, hier gewählte Ausdrucksform da es Bea so beklemmend wie im Gefängnis empfindet.

(Kapitel 7 ) Rhododendronbüsche:
Der Rhododendron ist eine Gattung überwiegend immergrünen Sträucher aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Trotz ihrer Giftigkeit würde sie im Siebzehnten und Achtzehnten Jahrhundert in allen Schloßgärten Europas großzügig in der Gartenbauarchitektur verwendet, was ihr auch im Volksmunde den Namen „Königsstrauch" einbrachte.

(Kapitel 7 ) die Tauben:
u.a. gelten Tauben als ein Zeichen der Versöhnung und des Friedens, aber auch der Mäßigkeit. In Zusammenhang mit dem Fenster aus dem sich die Mutter zu Tode stürzte stehen Sie für die anbahnende Aussöhnung der Tochter mit diesem Thema, bzw. Deuten das überstehen ihrer eigenen Krankheit an.

(Kapitel 7 ) Das vergitterte Fenster:
das Fenster Symbolisiert die Verbundenheit von Beas Krankheit und der ihrer leiblichen Mutter, da es sich um das Fenster handelt aus der sich ihre Mutter in Kapitel eins zu Tode stürzt. Dadurch das sie ihrer Psychose verfällt kommt sie ihrer Mutter nähe und wird quasi die selbe Person. Sie verliert ihre eigene Identität was zu einer Unsterblichkeit der Mutter führt.

(Kapitel 7 ) Tugendheuchler:
dieser mittelalterliche Begriff bezieht sich auf das Pflegepersonal und die Ärzte die in weiser Dienstkleidung an die Patienten heran treten. Die Wahl dieses Wortes bringt gleichsam zum Ausdruck, das Ärzte in allgemeinen vergöttert werden (Halbgott in Weis) und aus den Augen verloren wird, das es auch nur Menschen mit schwächen und Lastern sind.

(Kapitel 7 ) „Ganz wie die Mutter...":
An dieser Stelle verrät der alte Hausmeister das er ihre Mutter kannte und zu ahnen glaub welches Ende es mit der Tochter nehmen könnte.

(Kapitel 7 ) „.Wie ein Uhrwerk...":
ein Hinweis auf „-.—„- Handeln welches von „—„- Menschen geschätzt wird wegen seiner Beständigkeit. Der Hausmeister bildet somit nicht nur eine Feste konstante dies es Bea ermöglicht an einer Struktur festzuhalten sondern steht gleichermaßen als Indikator für ihren Krankheitsverlauf.

(Kapitel 7 ) Margerite :
Die Margerite (Leucanthemum vulgare), auch Wiesen-Margerite, Magerwiesen-Magerite oder Wiesen-Wucherblume genannt. Wie der Name M. Schon sagt (lat. Margarita= Perle), wurde die Pflanze mit der Perle aber zugleich auch mit Tränen oder Blutstropfen verglichen. Damit ist sie gleichermaßen ein Symbol für den Schmerz wie auch für die Hoffnung, und genau in diesem Zusammenhang schenkt Prince ihr diese Blume. Er Drückt durch die Anspielung des Blutes eine Verbundenheit zu ihrer Mutter aus , wenn auch im positiven sinne da er ihr auch die Hoffnung überreicht einen besseren Weg als die Mutter einzuschlagen. Die Tatsache das er ihr also eine Margerite schenkt um sie von den Gedanken an ihre Mutter abzubringen besitzt eine geradezu zynische Doppeldeutung, derer er sich nicht bewußt zu seien scheint.

(Kapitel 8 ) ...schaut auf die Türklinke:
Dies ist ein direkter Vergleich mit dem Starren auf den Knauf des Handschuhfaches des Mustangs (siehe Kapitel 3). Es zeigt, das Bea trotz der langen Jahre immer noch an gewissen Verhaltensmustern gebunden ist. Somit bringt es einerseits zum Ausdruck das der Menschliche Geist gewisse Strukturen benötigt um zu funktionieren, andererseits zeigt es auch die Tatsache das ihre Depression und Psychose einen _Unheilbaren Aspekt besitzt und somit ein fester Bestandteil ihres Lebens ist. Das sie diesen (derzeit) gemeistert hat zeigt die Tatsache das sie nur gedankenversunken auf den Türgriff schaut und nicht wie in Kapitel 3 beschrieben diesen fixiert .

(Kapitel 8 ) Ironie der Situation:
Eine direkte Anspielung, ja schon ein Offener Vergleich zu Ihrem ersten Besuch bei Dr. Förster, als er ihr mitteilt das sie warten solle da er mit ihrer Stiefmutter noch Sprechen müsse. Zeigt auch das Übergreifende aber dennoch gleiche Verhalten, bzw., dem Folgen gleicher Strukturen der Ärzte.

(Kapitel 8 ) Satz des Vaters:
Mit dem Satz des Vaters und der Tatsache das er es als selbstverständlich empfindet seine Tochter NICHT zu begleiten, wird hier noch einmal die Unfähigkeit des Vaters unterstrichen , einen Zugang zu der Krankheit seiner Tochter zu finden. In dem er sich selbst ausgrenzt legt er unbewußt seine eigene Unfähigkeit offen den versuch zu bewerkstelligen sein Verhalten zu ändern. Da Bea sich auf dem Weg zu dem Zimmer ihrer Mutter befindet und damit zu den Wurzeln ihrer Krankheit, gewinnt die Unfähigkeit des Vaters hier doppelt an Gewicht.

(Kapitel 8 )...die Schönheit des Raumes:
Die Tatsache das Bea den Selben Raum Wie im Ersten Kapitel Ihre Mutter sieht, diesen aber Positiv Auffast ist als ein Indiz zu sehen, dass sie ,im Gegensatz zu ihrer Mutter (zum derzeitigen Punkt) ihre Krankheit in den Griff bekommen hat und einen stabilen zustand besitzt, der ihr ermöglicht den Raum in einem realistischen Blickfeld zu erkennen (anders als die Mutter bevor sie sich aus dem Fenster Stürzt).
Da hier ein und der selbe Raum beschrieben wird, verdeutlicht sich die unterschiedliche Wahrnehmung einer Sache , aufgrund der Persönlichkeit und dessen Gemütszustandes. Es wird verdeutlicht das man sich stets der Tatsache bewußt sein sollte, das das Gegenüber eine andere Wahrnehmung von ein und derselben Sache besitzt wie man selbst.

(Kapitel 8 ) Margerite im Wind:
Sie Symbolisiert den Frieden den Bea sowohl mit sich selbst als auch mit Ihrer Mutter gefunden hat. Dadurch das sie die getrocknete Blume auf den Fenstersims ablegt opfert sie nicht nur ihre Verbundenheit zu Prince und zu dem Garten, in dem Sie sich so wohl fühlte und die Blume gewachsen ist, sondern löst sich auch von Band was zwischen ihr und ihrer Mutter ist. Sie Beginnt somit den ersten Schritt als wirklich eigenen Individuum, ohne im Schatten der Mutter zu stehen. Die Tatsache das die Blume vom Wind erfaßt wird stellt im übertragen Sinne das Einverständnis der Mutter da , da sie dies „Opfer „ Annimmt , bzw. Der Wind e ihr zuträgt, genauso wie er einst die Mutter davon getragen hat.


(Kapitel 8 ) Der Schlüsselbund:
Durch die Rückgabe des Schlüsselbundes bedankt sie Bea beim Hausmeister für die Tatsache das er ihr den Zugang zu ihrer Mutter ermöglicht hat. Dies im Doppelten Sinne, den erst durch ihn hatte sie von ihrer Mutter erfahren und nur durch ihn war es möglich abschied von Ihrer Mutter zu nehmen , in dem er ihr den Schlüssel überlies ,der es ihr ermöglichte in den stillgelegten Westflügel zu kommen und somit zum Zimmer ihrer Mutter.

21
Nov
2005

Hilfestellung

Hier noch mal einige Definitionen zum thema Raumgestalltung und Raumtypen:(nachzulesen unter folgendem Link:

http://www.teachsam.de/deutsch/glossar_deu_r.htm#Raumgestaltung

Raumgestaltung:

im literarischen Text: Gesamtheit der Mittel, mit denen in einem literarischen Text ein Geschehen oder eine Handlung räumlich situiert wird; im epischen Text: Gesamtheit der vom Erzähler oder der Erzählinstanz eingesetzten Mittel, um einen Raum in einer Sphäre und mit einer kennzeichnenden Atmosphäre entstehen zu lassen, indem sich das erzählte Geschehen vollzieht. - vgl. erzähltechnische Mittel, Raumtypen

Raumtypen:

im epischen Text: durch bestimmte Merkmale der Ausgestaltung oder durch bestimmte Funktionen bestimmte Räume, in denen sich die Handlung oder ein Geschehen abspielt. (Handlungsraum, Stimmungsraum, Anschauungsraum, Perspektivraum, Kontrastraum, Symbolraum)

Handlungsraum:

Raumtyp der Raumgestaltung im epischen Text: Raum (Sphäre), in dem sich Figuren der Geschichte "bewegen"; steht in einem direkten Bezug zu den handelnden Figuren; charakterisiert Einstellungen und Verhalten der handelnden Figuren; Raumelemente sind "wirklich";

Stimmungsraum:

Raumtyp der Raumgestaltung im epischen Text: vom Raum und seinen Elementen geht eine bestimmte Stimmung aus Raum (Sphäre) trägt selbst zur Atmosphäre in ihm bei Figuren erleben diesen Raum, reagieren mehr oder weniger auf ihn.

Anschauungsraum:

Raumtyp der Raumgestaltung im epischen Text: eher statisch wirkender Großraum, der der Fern- und Übersicht dient

Perspektivraum:

Raumtyp der Raumgestaltung im epischen Text: Raum und Raumelemente werden in ihrer von einer Figur wahrgenommenen, erlebten Art (Perspektivierung) dargestellt; im Bewusstsein oder Unterbewusstsein der Figuren erscheint der Raum und seine Elemente als vertraut/fremd, freundlich/feindlich, verständlich/unverständlich; der Raum wird gesehen als Idylle, Arbeitsraum, alltäglicher Lebensraum, phantastischer, unheimlicher, grotesker, halluzinatorischer Raum

Kontrastraum:

Raumtyp der Raumgestaltung im epischen Text: Räume werden einander so gegenübergestellt, dass sie zueinander in einem auffallenden Gegensatz stehen (Kontrast); kontrastiver Gegensatz von Figuren und deren Befindlichkeit und der vom Raum geschaffenen Atmosphäre Kontrastpaare: nah/fern; oben/unten; innen/außen; Stadt/Land; …

Symbolraum:

Raumtyp der Raumgestaltung im epischen Text: Raum bzw. seine Elemente haben eine tiefere sinnbildliche Bedeutung als Symbol, Allegorie, z.B. Unglücksorte, bestimmte Naturelemente usw.


So ich hoffe nun wisst ihr mehr...
(und die Stunde ist auch gleich rum *grins*)

-Fischkopp-

Lieraturstunde 21.11.05

Show, don`t tell ! – Eine Schreibübung aus der Literaturstunde vom 21.11.05

„Er war nervös, als er die Haustür aufschloss. Sie war natürlich noch nicht daheim. Er fühlte, wie die Eifersucht in ihm aufkam. Sie hatte ihm gesagt, dass es länger dauern könnte im Büro. Natürlich. Es dauerte immer länger in den letzten Wochen. Er ging ins Schlafzimmer. Als er sich im Spiegel sah, begriff er seine Ohnmacht. Er konnte nur warten. Also zog er sich aus und legte sich hin. Die Gedanken an sie ließen ihn lange nicht zur Ruhe kommen, doch endlich. lange nach Mitternacht, schlief er ein.“

Diesen „orginal“ Text galt es entsprechend der Überschrift zu verfremden! Also erstes mehr „show“ und weniger „tell“, ferner wurde es uns nahe gelegt auch den literarischen Raum zu wechseln. Zeitfenster war vorgegeben von 30 min. Hier also mein Versuch...
(Wie immer gilt: wer Rechtschreibfehler Findet ist verpflichtet diese zu behalten !!! )


Mit zitteriger Hand stand er im Flur seines Wohnhauses. Der Schweiß in seinen Handflächen lies ihn den Schlüssel fast aus den Fingern gleiten, während er die Wohnungstür aufschloss.
Sein Herz schlug schneller und Bilder von Ihr und fremdem Gestalten ließen seine Synapsen zeitweise aufflackern. Er versuchte ihnen entgegen zu wirken in dem wer sich ihre Worte immer und immer wieder durch den Kopf gehen lies : „Es wird länger werden heute im Büro...“. Büro! Endsprechende Bilder mit diesem Möbelstück flackerten im wieder vor seinem inneren Auge auf und als er sich im gemeinsamem Schlafzimmer wiederfand, erblickte er im Augenlicht seines eigenen Spiegelbildes die Ohnmacht in der er sich wiederfinden würde.
Er würde nichts tun können als zu warten bis sie nach hause kommen würde, warten bis sie zu ihm zurück kehren würde, warten bis sie durch diese Tür treten würde...
Nach unzähligen, quälenden Gedanken überkam ihn die Müdigkeit und er konnte der Warterei entkommen.

Als sie weit nach Mitternacht nach Hause kam fand sie ihn schalfend in voller Bekleidung auf dem Bett liegend vor. Zusammengekauert und ihr Kissen umschlungen...“


Obs gelungen ist oder nicht überlasse ich euch ....

-Fischkopp-

14
Nov
2005

Expostee zum 14.11.2005

Es Galt zu Heute ein Exposee zu schreiben, in dem dem folgende Fragen zur späteren Bewertung der eigentlichen Semesterarbeit beantwortet werden sollten:


1) Welchen Themenschwerpunkt/Kernthema erkenne ICH in Schneewittchen ?


Ich habe nach mehrmaligen studieren des Textes mich darauf festgelegt das der Schwerpunkt des klassischen Märchens Schneewittchen (Version Grimm) klar in der Offenlegung der „Sünden" (Neid , Hochmut ,Habgier,Verführung, etc.) und ihre Folgen geht (Am Text in den Zeilen 12/ 19/28-30/42/122/145-147/182/198/219/227 und 277 zu erkennen). Persönlich finde ich allerdings, dass die Gewichtung eher auf den zwischenmenschlichen Bereich zwischen Stiefmutter und Tochter zu legen ist. Sicher kann hierbei der klassische Einfluß des Machtspieles zwischen der „Unschuld" des Kindes und der „Boshaftigkeit" der Schwiegermutter in der Verpackung des alt hergeholten „Gut gegen Böse - Spiels" nicht Ausseracht gelassen werden. ( siehe Zeilen:12 / 36 /61 /93 /103/ 121/136/ 147/180/ und 265)

Genauso klar sehe ich hier ein Machtspiel zwischen „Alt" und „Jung" oder dem „Althergebrachten" Und dem „neuem Zeitanbruch"; dargestellt durch die Alte( Stiefmutter) und die zum Ende des Märchen hin Neue Königin ( Schneewittchen ) ! Ebenso sind auch die Wirkungen der „Verführungskünste" der Stiefmutter mit ihren Folgen als moralischer Aspekt zu werten.


2) Welche Motive gibt es wie verstehe ich sie im Kontex des erkannten Themas ?

Nun diese Sind einfach zu bestimmen ...

König (spekulativ):
Heiratet aus Einsamkeit und um den schmerzenden Verlust seiner ersten Frau zu vergessen. Sicher auch aus dem Grund seiner Tochter eine Mutter zu bieten und seinen Politischen Rang durch eine Gemahlin zu festigen, eventuell auch um die Thronfolge sicher zu stellen.

Stiefmutter:
Ihre Motive sind im Märchen Klar genannt: Neid, Habgier und Eifersucht sind die stärksten Beweggründe die sie zu ihren bösartigen Taten verleitet.
Sie Will die Schönste Frau des Landes sein. Sie hat Angst vorm altern und ertragt die Jugend (und damit verbundene Schönheit) ihrer Stieftochter nicht.

Jäger:
Handelt dem königlichen Befehl entsprechend , daher dürften Seine Motive die Furcht vor Sanktionen bei Befehlsverweigerung sein. Die Entscheidung das Kind nicht zu töten ist auch klar im Märchen genannt (Zeile 40), daher werde ich hier nicht weiter auf diese Motive eingehen.

Die sieben Zwerge:
Als Anhänger einer mythischen Rasse liegt es in Ihrer Natur einem Wesen mit Solch makellosem Glanz Hilfe zukommen zu lassen, Daher ist es für mich nicht weiter Verwunderlich das sie dem Schneewittchen Unterkunft und Verpflegung im Gegenzug zum entsprechenden Arbeitsaufwand anbieten. (Auch das entspricht nur ihrer nachgesagten Natur) . Die Beweggrunde Das Tote Königskind nicht zu Verscharren sondern entsprechend Ihrer Schönheit zu konservieren ist auch klar darin zu begründen das Zwerge sich grundsetzlich nicht von Dingen trennen können (oder zumindest nur sehr sehr schwer) die Sie als Schön empfinden.
Ferner haben sie den klassischen Nutzen davon das Ihnen Hausarbeit Abgenommen wird.

Des Königs Sohn(spekulativ):
Er findet in Schnneewittchen eine angemessene Königin und sogar noch eine Liebe, Sicher somit den Bestand seiner Herrschaft und erhöht die Aussichten auf einen Thronerben. Eventuell sogar Verbesserungen der politischen Beziehungen zum Konigshauses des Vaters der Braut. Überwiegend dürfte es ihm aber nur um die Liebe zu seiner Braut (ihrer Schönheit) gehen und eventuell noch um die Rache an der Stiefmutter , wegen dem was Sie seiner Braut angetan hat . Eine zweifelhafte Art von Gerechtigkeit ....

Schneewittchen:
Möchte in erster Linie Überleben und es den Personen in Ihrem Umfeld Recht machen . Ferner werden Ihre Taten und ihr Handeln von einem Übermaß an Naivität und Gutmütigkeit gesteuert . Ihre Absichten scheinen steht`s reiner Natur zu sein.


3) In welchen neuen Kontext setze ich das Thema/Märchen

Gute Frage, ich werde den Kontext des zwischenmenschlichen beibehalten und mich aber auch auf das soziale Gruppenverhalten der heutigen Gesellschaft konzentrieren, in dem ich die ursprüngliche Geschichte der modernen Zeit versuche anzupassen. Auch werde ich die klassisch-morallischen Hauptmerkmale des ursprüngliche Märchens
wie folgt versuche zu ersetzen:

Neid durch Vormundschaft
Hochmut durch besserwisserisches Handeln im Sinne des Allgemeinwohls
Habgier durch Einschränkung persönlicher Rechte zum Wohle der Gesellschaft

In wie weit die Änderung vorgenommen werden und wieviel von den eigentlichen Dingen noch im neuen Kontext bestand haben kann ich hier noch nicht 100 % sagen.



4) Welche Wirkung möchte Ich erzielen ?


Wie im Ursprünglichem Märchen auch , so möchte auch ich in meinem Text eine gewisse lehrhafte Tendenz einbringen. Allerdings werde ich mich darauf konzentieren den Text so zu verfassen das der Leser sich während des Studierens schon in der Position wieder findet das erfahrende zu Hinterfragen. Ich werde Überraschende Wendungen einbauen die , so will ich hoffen, den Leser dazu bringen werden , den Text nach jeder Wendung neu zu Hinterfragen. Dadurch verspreche ich mir eine höhere Aufmerksamkeit des Lesers , und die Tatsache das er den Text nicht mit seinem gewohntem Lesemuster bearbeitet, auch wenn ich mir bewußt bin, dass er von vielen als provokativ und schockierend angesehen wird. Letztlich werde ich mir auch diese Eigenart zu Nutze machen um mein Ziel zu erreichen.


5) Welche erzählerischen Mittel will ich dafür nutzen

Dieser Punkt ist unterschwellig in Punkt Vier schon angerissen und ich muss ehrlich zugestehen das ich mir da noch keine weiteren Gedanken drüber gemacht habe, Da ich bislang noch keinen greifbaren Roten Faden für meine Geschichte habe. Es Sind eine Menge ungeortnette Gedanken da, die erst sortiert werden müssen ehe ich mir über die Fragend es „Feinschliffes" Gedanken machen kann . Daher kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht Genauer darauf eingehen. Fest steht das ich versuchen werde ohne klassischen Erzähler zu arbeiten und diese Beschreibungen wohl eher aus Sicht der Einzelnen Figuren wieder geben werde. Cih stelle mir auch eine Art von Zusammenarbeit verschiedener Schriften Vor (pro Figur eine) und eventuell eine Sprengen des normalen Schriftbildes. Was beim Schreiben in Spaltenvorlage allerdings schwierig werden dürfte....
Naja wie gesagt genaueres weis ich noch nicht, daher schauen wir mal...

8
Nov
2005

Neue Hausaufgabenstellung !!!

Wir sind in Literatur an einem Punkt angelangt woes an die Semesterarbeit geht. Diese wird, zu meinem bedauern, NICHT als Webaufgabe gestellt , sondern klassischer Weise schriftlich abgegeben. (was zumindest für mich nicht Heist das ich es nicht auch Online veröffentlichen werde!!!)

Es handelt sich um das Märchen "Schneewitchen / Version Grimm", und die Aufgaben Stellung ist ein 20 Spalten langes "Expose"` über dies Märchen zu verfasssen . Deadline ist der 19 Dezenber 2005 . Da es von Kai die Anmsage gab dann vom den Onlinearbeiten Freigestellt zu sein, werden hier wohl in nächster Zeit dann doch die Spinnenweben regieren und ein staubiger Wind durch das Projekt wehen.

Bei der Erstellung des Resümee´s gild es folgende Fragen zu beinhaltlichen:

1) Welchen Themenschwerpunkt/Kernthema erkenne ICH in Schneewitchen ?

2) Welche Motive gibt es wie verstehe ich sie im Kontex des erkannten Themas ?

3) In welchen neuen Kontex setze ich das Thema/Märchen

4) Welche Wirkung möchte Iich erzeihlen ?

5) Welche erzählerischen Mittel will ich dafür nutzen !


Diese Fragen sollen wir in (hand)schriftlicher Form bis nächsten Montag vorlegen und an diese Richtlinen werden wir uns dann selbst gebundne haben. ( eine Sache die mir persönlich zwar magenschmerzen bereitet da ich als "Freewriter" immer drauf los schreibe und mir über dererlei Fragen keine Gedanken mache- aber nun gut Aufgabenstellung ist Aufgabenstellung!)

Nach den Weinachtsferien werden wir dann die Texte in der Gruppe besprechen und erörtern ob die jeweiligen Vorlagen tatsächlich eingehalten wurden und wie gut die Umsetztung erfolgte, dadurch sollen wir einfuss auf die entnote nehemen können.

Also schaune wir mal was bei rauskommt, ich habe zumindest für mich beschlossen miener Projektansicht treu zu bleiben und das alles auch online zu stellen, um den Exterenen beobachtern die sich hierher verirren könnten auch die Möglichkeit zu geben
daran teil zu haben.


-Fischkopp-

1
Nov
2005

Zum Thema Rotkäpchen...

JRintro

Ist ein japanischer Manga (2002 OVA Films) der sich auf eindrucksvolle weise mit dieser Thematik beschäftigt. Die Handlung sielt in einer altanativen Jetztzeit, mit dem Unterschied das der 2. Weltkrieg von den Deutschen und Japanern gewonnnen wurde.
Jin-Roh3 Immerwieder kommt es zu gewaltigen zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und der Hauptstadtpolizei. "KAZUKI FUSE", Angehöriger einer militäischen Anti-Terroreinheit mit Namen " DIE WÖLFE" , mus hilflos mit ansehen wie sich im rahmen eines Einsatzes, ein junges Mädchen (mit roten Umhang) vor seinen Augen sebst in die Luft sprengt. Dieser Vorfall vertsrickt in in einen Kampf mit seinem Innerin und als er die vermeidliche Schwester des Mädchen kennenlernt, verliert er sich in einem Zwiekampf mit seinem Pflichtbewustsein und seinen Zweifeln. Jinroh-2

Die bewuste Anspielung auf das klasiche Märchen von Rotkäpchen kommen in diesem Film in vielerlei Hinsicht zur geltung. Teilweise werden sie in ganz offenen Bildern dem Betrachter vorgehalten; teilweise werden sie nur durch vertseckte Andeutungen oder durch das Erzählen von Textauszügen des Märchen Rotkäpchen verdeutlicht .

Drehbuchautor MAMORU OSHII (bekannt durch Ghost in the Shell) spricht Frganen der Existenzellen Schuldzuweisung , der Frage wieviel Tier in einem selber steckt , und ob der Mensch in der Lage ist seiner Bestimmung zu entkommen , mit eindrucksvollen Bildern an. Ich kann nicht nur im Rahmen dieses Schulprojektes diesen Film wärmstens Empfehlen, und wer weis vielleicht schaffen wir es ja auch den Film im Unterricht einmal ganz zu schauen....

- Euer Fischkopp -

14
Okt
2005

Rotkäpchen II

(für mein Rotkäpchen)

Rotkäpchen, oh Rotkäpchen !rotkpchen
von K.Schaefer


In des Uromas guter Stube , da stehen sich der Wolf und das Rotkäpchen gegenüber.
Sie im engem Rüschenkleid , er im Pelz, doch bloß kein Neid!

Sie stiert ihn an mit diesem Blicke und er fragt sie frei heraus:„Rotkäpchen Rotkäpchen, was hast du für große, gierige Augen?"
Da kommst wie aus´m Lauf geschossen : „ Damit ich dich mit meinen Blicken besser ausziehen kann!"

Der Wolf aber immer noch gutmütig wie ein Stubentiger fragte:„Rotkäpchen , od Rotkäpchen, warum hast du so lange Arme?"
Und wieder pariert sie dem Wolfe: „ Damit ich dich besser umschlingen und packen kann!"

Da wurds dem „alten Vater" angst und bang, im fröstelte trotz gläntzenem Fell, und er fragte erregt:
„Aber Rotkäpchen , oh Rotkäpchen was hast du für große volle , rote Lippen?"
Und wieder donnerts , ganz wie aus des Pistolenlauf:
„ Damit ich dich besser Verschlingen Kann!"

- und mit einem gewaltigen Satz stürzt sich das Rotkäpchen auf den Wolf, um ihn leidenschaftlich zu verschlingen...

Armer Wolf ...
Armes Rotkäpchen...

(doch wer ist wer?)

- Euer Fischkopp -

20
Sep
2005

Veränderung des Märchens " Rotkäpchen"

Vorwort des Autors :
"Es galt ein klassisches Märchen (Rotkäpchen) literraisch zu entfremden. Ich hatte beschollen aus der Sichtweise einer der tragenden Figuren zu schreiben, und diese gleichsam in den Staus des Erzähler zu setzetn.
Auch ein Verfallsen der Gattung war von mir geplannt. Alles andere ergab sich beim Schreiben, und auch wenn ich den Überlegten "roten Faden" konnte ich mit Leichtigkeit folgen. Dennoch so bin ich über die Intensietät und Kraft der geschilderten (beim Schreiben miterlebten) Brutalietät selbst erstaunt! Es entwickelte eine gewisse Eigendünamik. Naja Urteilt selbst. Freue mich auf eure Meinung zum Text!"






Der Wolf und das Rotkäpchen
von K.Schaefer

Wie ein Tier schlich er durch den Wald , immer lauernd auf eine Veränderung, auf jede kleine Unregelmäßigkeit, achtend . Es schien zu stimmen ,das er in den Augen viele andere eine Bestie war; doch es stimmte auch; das es ihm egal war ob sie ihn so sahen.
Was wußten sie denn schon? Kannten sie das Gefühl der wahren Befreiung denn überhaupt ? Wie es ist die Nacht zu durchstreifen, mitzuerleben wie sich die Sinne anpaßten an das , was sie nicht erkennen konnten, Wie mächtig diese uralten Instinkte doch sind, wieviel Potential in ihnen steckt! Sollten sie ihn doch als Wolf sehen , er sah sie ja auch nur als Schafe, als geistig verarmte Trottel , die alle ihrem Leithammel nachblögten! Nein er war froh nicht zu Ihnen zu gehören!

Plötzlich riß ihn ein Geräusch aus den Gedanken , seinen matten, in die Ferne gerichteten Auge, füllten sich schlagartig mit leben, seine Muskeln spannten sich an und alle seinen Sinne schärften sich...
Beute ! ", dachte er und schlich behutsam durchs Unterholz!
Nach einiger Zeit sah er Sie, eine alte Stute und ihr junges Kitz, auf dem Weg nahe der Lichtung. Das kleine tollte verspielt umher und schien nicht gemerkt zu haben daß es sich recht weit von der Alten entfernt hatte. Er kämpfte gegen den Jagddrang an, seine Atmung und sein Pults erhöhten sich....
Er könnte zuschlagen. Die alte Stute zu überwältigen war ein leichtes, doch er wollte das Kleine haben! Ja er begehrte es, jeder Zelle seines Körpers schrie förmlich nach ihr. Aber er konnte warten, seine Zeit würde noch kommen....

Er schlich parallel zu den beiden , seine Beute immer fest fixiert, und als die alte Stute um eine Biegung verschwand, das junge Ding aber immer noch verspielt zurück blieb, schnellte vor, durchbrach das Unterholz und erlegte die Alte mit zwei, drei kräftigen Hieben! Er beugte sich über seine Beute, die Atmung ging schnell und das Adrenalin heizte sein Blut auf. Jeder Muskel seines Körpers stand unter Spannung und die Endophine durchströmten sein Körper und ein wohlwollendes Gefühl durchspülte seine Adern. Es war besser als jede Droge die er kannte , und er kannte sie fast alle! Das war das wahre Leben .
Da durchdrang ein Schrei die tiefe des Waldes......

Das Junge war um die Biegung getrottet und sah ihn über der Stute kauern, ihr Lebenssaft rann zwischen seinen Füßen hindurch und das Kleine starrte ihn offenen Mundes an.
Ihr Schönheit fesselte Ihn, ihre zarte , Marmor gleiche Haut, ihre unschuldigen großen Augen , ihre roten Haare, dies alles lies sie makellos erscheinen und er begehrte Sie von Sekunde zu Sekunde mehr.
Bitte Lauf ! Bitte " ,dachte er , und sie tat ihm den Gefallen und rannte den Weg zurück!
Er wartete einige Sekunden um seiner Beute den respektvollen Abstand zu verschaffen, der Ihr zustand! Doch nach einiger Zeit konnte er nicht mehr gegen das Verlangen angehen, seine Muskeln verhärteten sich, sein Blick wurde eisern und mit einem Satz sprang er von der alten Stute und rannte in gekauerter Haltung los, um die Fährte der Flüchtigen aufzunehmen. Die Jagt hatte erneut begonnen...

Auf der kleinen Lichtung holte er sie ein, mit einem Satz warf er sich auf sie und beider Rollten ein paar Meter in das, Gänseblümchen übersäte Gras der Lichtung. Sie schien nicht zu Schrein oder er nahm es einfach nicht mehr war. Wehren tat sie sich zumindest, doch daß schürte sein Verlangen nur um so mehr
Er mußte Sie haben! Er begehrte Sie, wollte Sie verzehren, ihren Duft, ihren Geschmack ! Nach all dem Verlangte es Ihm und er gab diesem Verlangen freie Hand! Seine Instinkte waren von ihren Ketten gelassen und gemeinsam mit ihnen machte er sich über seine Beute her, wie ein Rudel Wölfe im Winter.
Nach dem er seine Lust befriedigt hatte, wischte er mit einem Lächeln Ihre Tränen aus dem Gesicht und beugte sich an Ihr Ohr. Ein leises „Danke" kam über seine Lippen , dann setzte er den blanken Stahl an und durchtrennte mit einem Schnitt Ihre Kehle.

Er fühlte sich Glücklich! Sein Körper war entspannt und seine Sinne schienen durch neue Kraft gestärkt. Er Atmete tief ein, füllte seine Lungen mit der lauen Herbstluft des Waldes, dann erhob er sich und schlenderte geradewegs durchs Unterholz.
Daheim wartet sicher schon seine „Liebste" mit dem Essen auf Ihn, und er spürte, daß er durch die Jagt neue Kraft gewonnen hatte sich wieder unter die Schafe zu wagen. In Ihre Welt einzutauchen, und Ihr Leben zu Leben. Er mußte sich den weißen Pelz ja nur solange überlegen, bis es Zeit für die nächste Jagt war. Aber erst einmal war es gut so wie es jetzt war. Er hielt inne um den Augenblick auszukosten, dann verschwand er zwischen den Holunderbüschen......

******************************

.... am nächsten Tag lautete der Titel der Regionalen Tageszeitung:

" Die Bestie von Hambach hat wieder zugeschlagen !

Am frühen Abend des gestrigen Tages fand die Polizei, in einem Waldstück in Etzweiler (nähe Düren), Die zwei Leichen Einer 86 jährigen Frau und ihrer 12jährigen Enkelin. ! Ein Passant hatte die beiden leblosen Körper gefunden und die Polizei verständigt. Erste Untersuchungen ergaben, das es sich um zwei weitere Opfer des Massenmörders handelt , welcher von der Presse allgemein als " Die Bestie von Hambach" betitelt wird. Die 83 jährige Maria S. ( Name von Redaktion geändert) wurde von zwei bis drei iefen Messerstichen in die Brust getroffen und war auf der Stelle tot, das zweite Opfer, die Kleine Lisa S. (Name ebenfalls geändert), wurde mehrfach Vergewaltigt und geschlagen, ehe sie von einem einzigen tiefen Schnitt durch die Kehle Umgebracht wurde. "

- Weiters erfahren sie auf Seite 12-





- Euer Fischkopp -

15
Sep
2005

Mein erstes Märchen....

Der alte Mann und das Mädchen
von K. Schaefer

Vor langer Zeit, als in das Land noch von Königen beherrscht wurde gab ein kleines Dorf mit dem Namen „Glücksheim" .
Seine Bewohner leben in Wohlstand und trotz der Abgelegenen Lage trieben sie regen Handel mit den umliegenden Dörfern und Städten an die sei ihre Waren verkauften. Es fehlte den bewohnen an nichts und der Wohlstand hatte sie träge und blind für die für belange Ihrer Mitmenschen gemacht.

Am Rande des Dorfes , in einem alten verfallenden Pferdeunterstand lebte ein kleines Mädchen ganz allein. Ihre Eltern waren verstorben oder vielleicht hatte sie auch nie welche gehabt, zumindest konnte sich keiner aus dem Dorf daran erinnern sie jeh gesehen zu haben. Jeden Tag um die Mittagszeit erschien das Mädchen im Dorfe um Blumenkränze an die Mägte der Herrschaften zu verkaufen und diese gegen etwas altes Brot oder ein wenig Schweineabfälle im Wirtshaus einzutauschen. So ging es Jahr für Jahr und es Kümmerte auch keinen.

Eines Tages, an einem lauen Herbstabend , die Gemeinde ging ihrem regen Treiben auf dem Markplatze nach ; erschien am Horizont des Südweges ein Schatten der sich dem Dorf nährte . Zunächst wurden er von keinem Der Dorfbewohner wargenommen , doch nach einiger Zeit erkannten Sie zwei Silhouette die gradeweg´s aufs Dorf zu schlichen. Es waren die Kinder die Sie als erstes wahrnahmen und im Ihren Reifenspiel verharten. Dies Viel kurzerhand den Erwachsenen auf, und nachdem sie geschaut hatten was Ihre Kinder so fesselte, wunderten auch sie sich über die Erscheinung die dort zu sehen war. „Was mag das sein?", fragten sie sich untereinander, „ Die letzen Händler waren doch erst vor einigen Tagen hier und die Nächsten werden nicht vor drei Monden erwartet?" Und eine Stimmung des Unbehagens machte Sich im Dorfe Breit, während sie geschlossen dar standen und auf das warteten was da auf sie zu zukommen schien.

Nach einigen Minuten Konnte man deutlich erkenne das es sich um einen älteren Mann mit einem großen Hund zu handeln schien, der langsam und am Stab gestützt mit seinem Gefährten auf das Dorf zuhielt .
Beim Anblick dieses riesigen Tieres, mit seinem zotteligen grauem Fell und muskulösen Körpers, dem mächtigen Kiefer und dem im dunklen Umhang gehülltem Mann mit seinen schwarzen Wanderstarb und seinem Bündel , überkam es die Dorfbewohner mit Unbehagen und man fragte sich was eine Solch zwielichtige Gestalt bewegte In ihr Dorf zukommen.
Als der Fremde noch ungefähr eine halbe Meile vom Dorf entfernt schien, verdunkelte sich der Himmel und ein Regen kündigte sich an. Die Bewohner, sichtlich froh darüber, beschlossen den Fremden zu ignorieren, schließlich sei er kein Händler und brachte Keine Waren. Kaufen wollte er sicher auch keine und so handhabte man dererleih Dinge wie man es immer Tat. Die Mütter sammelten Ihre Kinder ein, die Männer beendeten Ihre Geschäfte , und man zog sich rasch in seine Häuser zurück.

Als der Fremde das Dorf betrat Regnete es Hunde und Katzen und hier und da aus den Warmen Hütten sah man hinter schützenden Fenstern ein Aug` hinterm Vorhang vor schielen oder Schatten von Fenster zu Fenster huschen. In den Stuben hallte das Getuschel wieder: „ Wer ist er?" ," Was sucht er hier in unserm Dorf?", „ Warum hat er seine Karputze so tief im Gesicht, er hat doch was zu verbergen das sieht man gleich!" . Einige vermuteten das er ein Outlaw sei , andere das er vom schwarzen Tot geküßt worden war und jeder war sich sicher das man ihn hier nicht haben wolle.

Der Fremde aber, von alle dem nichts ahnend, schritt graden Schrittes dem Wirtshaus entgegen. Noch als er in mitten der Schwelle stand Schallte es Vom Wirt her rüber: „ Hab ihr Geld Fremder? Meine Zimmer sind nicht umsonst, 5 Silberlinge pro nacht, und das Untier muß ohnehin draußen bleiben. Das verstört nur meine Gäste!"
Der fremde Antwortete mit leiser aber fester Stimme: „ Nun soviel habe ich nicht, aber vielleicht ist es möglich für 2 Schilling eine nacht in eurer Stallung zu schlafen?"
Doch der Wirt, ohnehin nicht begeistert den Fremden zu beherbergen, bellte zurück: „ Wo denkt ihr hin? Damit dieser Teufel mir die Tiere der Herrschaft im Schlafe anfallen kann? Im Stahl ist ohnehin nichts frei! Nein , wenn Ihr keine 5 Silberlinge habt, dann schert euch und schließt die Tür, Die Kälte zieht ja schon in meine Knochen!".

So versuchte der Fremde sein Glück noch an so manch weiterer Tür , doch immer ohne Erfolg. Selbst die Türen der kleinen Kapelle blieben Verschlossen, wenngleich drinnen Schritte zu hören waren; leiser noch als das trippeln einer Maus in nächtlicher Stube.
Letztlich lies der Fremde sich neben seinem Begleiter am Brunnen auf dem Platze nieder und es sah aus als ob der Regen sein Schicksal bekunden wolle. So ging die Der Tag und die Nacht brach herein.

Am nächsten Morgen, die Dorfbewohner hatten die Geschehnisse des gestrigen Abend schon fast vergessen, öffneten Sie Ihr Türen um Ihren Geschäften nachzugehen, als sie zu Ihrem großen Erstaunen sahen das der Fremde immer noch an Ihrem Brunnen sah´s. Zusammengekauert wie eine Unke,, hockte er da an Ihrem Brunnen , zu seiner Linken den Stab und zu seiner Rechen das Ungetüm. Verärgert beschlossen sie dererleih Dinge zu handhaben wie sie es immer taten.
Wenn wir ihn weiter Ignorieren , dann wird er schon von selbst dorthin wandern wo er hergekommen ist." , dachen Sie und gingen Ihren Geschäften nach.
Anfangs bat der Fremde noch jeden der in seine Nähe Kam um etwas zu essen oder um einen Platz an einer Wärmenden Feuerstelle; und auch Geld schien er zu haben denn er wollte keine Almosen von Ihnen, sondern war bereit dafür zu Zahlen, Doch wann immer die Männer an ihm vorbei mußten taten sie so als würden sie ihn nicht hören, indem sie absichtlich lauter Sprachen und seine Leise Stimme nicht an ihre Ohren dringen konnte. Die Frauen hingegen rümpften nur die Nase oder vergruben ihre Gesichter tief in Den Besorgungen die sie vom Markt heim trugen. Die jungen Mädchen liefen im großen Bogen um Ihn herum und einige mutige Buben waren mit Kieseln nach dem Köter und seinem Herren, doch immer wenn sie trafen waren sie schnell in Ihren verstecken verschwunden.
Der Fremde aber blieb geduldig hocken , und nur der Hund knurrte ein paarmal, wenn zu viele Kiesel ihr Ziel trafen , so das einige Bewohner sich schon fragten ob es mit rechten Dingen zugehe, oder Gar der Leibhaftige den Fremden zu Stein erstarren lassen hätte.

So wurde es Mittag, als unser kleines Mädchen mit Ihren Kränzen und Kräutern den Markt ansteuerte um Ihre Waren an den Mann zu bringen, und ihren Gewinn bei Bauern und beim Wird gegen die Reste des Vortages einzutauschen. Als sie den Fremden sah fürchtete sie sich kurz, grüßte ihn dann aber stumm, ganz so wie es Ihre Mutter ihr einst Beigebracht , und ganz so wie es sich gehörte.
Als sie auf Ihrem Rückweg vom Markt an dem Fremden vorbei mußte, vernahm sie dessen Leise warmer warme Stimme: „ Sei auch du gegrüßt meine Kleine. hättest du für meinen Gefährten etwas zu essen über, er scheint großen Hunger zu haben, und ich will dich auch entlohnen dafür"
Er hielt Ihr zwei Schillinge entgegen doch ohne diese Anzunehmen antwortete Sie ; „ Sicher, ihr könnt diesen alten Hammelknochen haben. Und für euch hab ich hier noch etwas Fallobst, es ist ohnehin zuviel für mich alleine! Und was das Geld Angeht so behaltet es , es kommen sich noch schlechtere Tage, wo es euch von größerem Nutzen sein kann"
Das ist mehr als christlich von dir, hab Dank! Es soll dir nicht vergessen werden !", und so sahsen sie, sehr zum Ärgernis der Bewohner, zu dritt am Brunnen, verzerrten ihr Mahl und genossen die wärmende Strahlen der Sonne auf der Haut.

Nach kürzer Zeit legte der Hund seinen gewaltigen Kopf in den Schoß des Mädchens und lies sich das genüßlich den Filz kraulen. Als sich der Reisende erhob schaute er nur einmal zu ihm Auf und leckte ihm die Hand, ganz wie zum Abschied.
Nun denn mein Weggeselle, so scheinen sich unsere Pfade hier zu trennen. Ich wünsche dir viel alles Gute und vielleicht kreuzen sich unsere Wege wieder einmal" , daraufhin wante er sich dem Mädchen zu und für fort: „ ... und dir meine kleine Möchte ich auch Danken für die Milde deines Herzens, es scheint eines der wenigen zu sein die noch am rechten Fleck sitzen!"
Das Mädchen sichtlich irritiert antwortete : „ Wie meint ihr das mein Herr, Ihr Könnt euren Hund nicht hier lassen. Wer soll für ihn Sorgen? Ich bin arm und weiss selber nicht wie ich mich durch den Winter bringen soll ? "
Oh es ist nicht mein Hund", sagte der Mann und lächelte, „ ich habe ihn einst an einer Gabelung getroffen, wie er herrenlos den weg entlang trottete, und da ich es leiht war alleine zu Reisen, hab ich mich ihm angeschlossen. So führte uns sein der Weg hierher, und wie es den Anschein macht hat zumindest er sein Ziel gefunden. Für mich hingegen ist es nun an der Zeit meine Reise wieder Aufzunehmen." , und als Ausdruck seiner Anerkennung schenkte er ihr ein Hölzernes Amulett mit einer geschnitzten Rose darauf, ehe er die beiden am Brunnen zurück lies

So kam es denn wie es das Mädchen befürchtet hatte, der Winter erwies sich dieses Jahr als erbarmungslos und wenngleich der Vorrat an getrockneten Kräutern, die sie für den Winter gesammelt hatte, schon fast erschöpft war, so war sie doch Dankbar für ihren neuen Gefährten. Immerhin spendete sein Fell Ihr Wärme und gelegentlich gelang es ihm, ein unvorsichtiges Eichhörnchen oder gar einen Hasen zu erlegen, so daß sie sogar Fleisch auf dem Tisch hatten .

An einem besonders kaltem Tag, die beiden waren grade auf dem Weg ins Dorf, sahen sie einen Reiter Den weg entlang kommen, es muß sich um eine reichen Herren handeln , denn das Pferd trug einen besonders edlen Wappenrock aus schwarzem Stoff. Der Hund aber zeigte sich auf keinster weise beeindruckt, ja er trotte dem Reiter sogar entgegen. Als dieser auf gleicher Höhe mit den beiden Wanderern kam, stieg er aus dem Sattel und Sprach : „ Woher hast du dieses edle Tier meine Kleine? Es kommt mir bekannt vor, erinnert mich an einen Hund der mir vor einigen Jahren bei der Jagt abhanden gekommen ist! Sprich !"
Da erzählte das Mädchen von den Geschehnissen des letzten Herbstes, wie sie den seltsamen alten Mann getroffen hatte und sie an den Hund gekommen war. Über die Verbundenheit der beiden und das sie Keinerlei Anspruch auf das Tier erheben würde, im Gegenteil, sie wäre froh es seinem Besitzer zurückgeben zu können, auch wenn sie es schon sehr ins Herz geschlossen hätte.
Als der Reiter sich vor den Hund kniete und dieses sich beide wiedererkannten viel ihm aus den Augenwinkeln das hölzerne Amulett auf, daß das Mädchen seither um den Halse trug.
Wie von Geiste erstarrt schaute er es an und sein Gesicht wurde blas, seine Stimme fing an zu zittern: „ Wo...Woher habt Ihr dies Amulett? ... Es ... Es gleicht dem meiner Verstorben Mutter, welches sich in dem Besitz meines geliebten Vaters befand, als er vor mehr als einem Jahrzehnt sich den Kreuzzügen anschloß! Seither habe ich ihn nicht wiedergesehen und vermutete das Schlimmste!"
Der Fremde schenkte es mir zum Abschied...". antwortete das Mädchen, „ Ihr könnte haben wenn es euch soviel bedeutet!"

Gerühert von dem großen Herzen in dieser kleinen Brust, und von der Kunde das der Vater noch zu leben Schien, Nahm sich der Herr der Kleinen an und fortan genoß sie die Vorzüge des Lebens am Hofe. Nie wieder in den kommenden Jahren mußte Sie Hunger leiden und wurde vom Herren wie ihr eigen Fleisch und Blut erzogen.
Von dem fremden Wandere aber fehlte jede Spur. Zwar hörte man gelegentlich das er in der einen oder anderen fernen Grafschaft gesichtet worden war, doch immer wenn die Boten des Herren dort eingetroffen waren, schien er schon weitergezogen zu sein und keiner konnte sich an ihn erinnern oder sagen welche Richtung er eingeschlagen hatte.

Wohin ihn sein Weg auch führen mochte, zu seinem Länderreihen und seinem Sohne kehrte er nie zurück....

7
Sep
2005

Der Platz an dem ich Schreibe

Was für ein Titel- Was für eine Aufgabestellung für eine Hausaufgabe (!)

Nach dem ich schon an meiner Kreativität zweifelte, habe ich beschlossen, dass es wohl eh keinen Sinn macht diese Hausaufgabe weiter vor sich her zu schieben, denn schliesslich haben "unangeme Dinge " in den seltesten Fällen die Angewohnheit sich von selbst zu erledigen!

Also sitze ich hier, Morgens um kurz nach drei an meinem PC und stelle mich dem, was mir Aufgetragen wurde; auch wenn ich ehrlich zugebe, dass ich keinen blassen Schimmer habe, was ich schreiben soll. Aber macht das etwas ? ist das von Wert? Schliesslich heist es doch immer das es den Autoren zusteht einfach ihren Gedanken freien Lauf zu lassen und zu hoffen, dass sie von ihrer Muse geküst werden, auf das etwas habwegs sinvolles dabei herraus kommen mag! Und so hoffe auch ich....

Ich könnte ja dem Leser einen Enblick der vorherschenden Örtlichkeiten gewähren, an dem dieser Text ensteht -zumindest wäre das eine klare Auslegung und Einhaltung der vorgegeben Richtline- aber wenn ich mich hier so umschaue und das Chaos erblicke in dem ich mich befinde, möchte ich diesen Anblick den eventuellen Lesern dieses geistigen Ergussen meiner nachtumwitterten Gedankengänge doch lieber erspahren!

Und so starre ich weiter auf die Worte " Der Platz an dem ich schreibe..." und verliere mich immerweiter in der Lehre meines Geistes. Selbst das Aufblicken einer meiner Katzen, welche zusammengerollt, auf meinem Schosse, liebkosend meinen Blick erwiedert, will den Funken der Kreativität nicht so recht in mir entfachen.

Ich ertappe mich, wie ich dem Gedanken unterliege, hier ohnehin schon genug Rechtschreibfehler für alle hinterlegt zuhaben. Doch damit dürfte ich weiter vom Thema entfernt sein,als man es nur sein könnte...

"Der Platz an dem ich Schreibe..." , ja was lässt sich damit anfangen?

Frustriert beschliesse ich diesen (meinene) Platz zu verlassen !
Wenn ich ihn nicht finde und er mich nicht finden will, warum soll ich mich dann mitten in der Nacht damit belasten? Schliesslich habe ich es versucht und das kann mir also keiner vorwerfen!

-Aber habe ich es wirklich?

Es scheint werder der rechte Ort - noch die rechte Zeit - zu sein sich auf einen solchen, inneren, Zwiespalt einzulassen. Also fasse ich den endgültigen Entschluss mich wohlwollend in die Arme meiner Leserschaft zu begeben. Nun liegt es an euch....

Ich zumindest werde meinen nunmehr beschwichtigten Geist ins Land der Träume begleiten.

- euer Fischkopp-
logo

abendschule koeln

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Antwort:
Tut mir leid mein lieber aber da bin ich in meiner...
Schaeferklaus - 26. Jun, 19:33
mach mal weiter hier....
mach mal weiter hier. Und Rotkäppchen auch! -musashi-
musashi - 23. Jun, 16:06
Ich hab da mal drüber...
Ich hab da mal drüber nachgedacht, Klaus, irgedwie...
orgyen - 2. Mär, 09:25
Der gute Kai freut sich...
Der gute Kai freut sich über jeden Teilerfolg :)
Kai Roos - 19. Jan, 15:37
Vielen Dank für Erwähnung,...
Vielen Dank für Erwähnung, Klaus. Ich bin etwas addicted...
orgyen - 17. Jan, 23:35

Suche

 

Status

Online seit 6814 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 31. Aug, 22:08

Credits


Achtung Vorwort
Die Schatten der Vergangenheit
Freigeist
Hausaufgabe
Innere Monologe
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren